Politik

Schweizer Notenbank: Vorwürfe gegen das Bargeld sind unzutreffend

Lesezeit: 1 min
27.02.2017 15:04
Die Schweizerischen Nationalbank hat keine Belege für einen der Hauptvorwürfe gegen das Bargeld: Das Bargeld sei keineswegs das bevorzugte Zahlungsmittel von Kriminellen.
Schweizer Notenbank: Vorwürfe gegen das Bargeld sind unzutreffend

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Bargeld  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will laut Reuters am Bargeld festhalten. "Die SNB hegt keinerlei Absichten, das Bargeld abzuschaffen", sagte SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg am Montag laut Redetext bei einer Konferenz in Basel. Bargeld werde weiterhin nachgefragt, sowohl zur Wertaufbewahrung als auch zur Zahlung, erklärte er beim ersten "World Banknote Summit".

Die Möglichkeiten und die Akzeptanz bargeldloser Zahlungsmittel dürften zwar mit großer Wahrscheinlichkeit weiter zunehmen. Doch Bargeld biete verschiedene Vorteile, die ein völliges Verschwinden unrealistisch erscheinen lasse. So seien Bargeldzahlungen etwa weniger von einer funktionierenden technischen Infrastruktur abhängig und anders als bei bargeldlosen Zahlungsmitteln sei Datensicherheit kein Thema. "Bargeld bietet Gewähr, dass die finanzielle Privatsphäre geschützt ist", sagte Zurbrügg. Eine Einladung zum Missbrauch für kriminelle Zwecke insbesondere von Noten mit hohem Wert befürchtet der SNB-Vizechef nicht. "In der Schweiz haben wir keine Hinweise, dass die großen Notenwerte – namentlich die 1000-Franken-Note – in dieser Hinsicht ein besonderes Risiko aufweisen." Gesetzliche Bestimmungen, insbesondere das Geldwäschereigesetz, würden einem allfälligen Missbrauch des Bargelds zu kriminellen Zwecken vorbeugen, sagte Zurbrügg. Durch die Einführung von Negativzinsen sei es nicht zu Bargeldhortung in größerem Ausmaß gekommen.

Die EZB und viele andere, die das Bargeld abschaffen wollen, haben stets damit argumentiert, dass Bargeld vor allem von Terroristen und Kriminellen verwendet werde. Belege für diese These hat bisher kein Bargeld-Gegner vortragen können.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...