Politik

Gericht stoppt Trumps Einreise-Dekret wenige Stunden vor Beginn

US-Präsident Donald Trump hat scharfe Kritik an der jüngsten Entscheidung eines Bundesrichters gegen sein zweites Einreise-Dekret geübt und die Anrufung des Obersten Gerichtshofs angekündigt.
16.03.2017 02:46
Lesezeit: 1 min

Das Urteil des Bundesgerichts in Hawaii vom Mittwoch, das Dekret mit pauschalen Einreiseverboten für Bürger mehrerer Staaten sowie Flüchtlinge vorläufig außer Kraft zu setzen, sei „fehlerhaft“, sagte Trump in Nashville im Bundesstaat Tennessee.

Er werde „bis zum Supreme Court“ gehen, kündigte Trump an. „Wir werden kämpfen“ und „so weit wie notwendig gehen, bis zum Supreme Court, wenn es erforderlich ist. Wir werden siegen“.

Kurz zuvor hatte Richter Derrick Watson im Bundesstaat Hawaii Trumps Erlass nur rund fünf Stunden vor seinem geplanten Inkrafttreten am Donnerstag aufgehoben. Die einstweilige Verfügung gegen das Dekret gilt landesweit.

Bereits ein erstes Einreisedekret Trumps von Ende Januar war von einem Bundesrichter im Westküstenstaat Washington vorläufig suspendiert worden, ein Bundesberufungsgericht bestätigte später dann diese Entscheidung. Trump entschied sich daraufhin, eine neue Anordnung formulieren zu lassen.

Am 6. März unterzeichnete der Präsident dann diese neue Exekutivanordnung, die gegenüber der ursprünglichen Version etwas abgemildert und in einigen Punkten präziser formuliert ist. So soll laut dem neuen Erlass das für 90 Tage geltende Einreiseverbot nicht mehr für sieben Staaten, sondern nur noch für sechs gelten. Der Irak wurde aus der Liste gestrichen.

Ferner wurden die Inhaber gültiger Visa und von sogenannten Green Cards, also dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen, diesmal ausdrücklich von dem Einreisebann ausgenommen. Auch galt eine Frist von zehn Tagen, bis das Dekret wirksam werden sollte, damit sich die Behörden und Fluggesellschaften entsprechend vorbereiten konnten.

Das erste Dekret war hingegen mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten, was für Chaos und Verwirrung gesorgt hatte. Der Streit um Trumps Einreiseverbote könnte letztlich vor dem Obersten Gerichtshof in Washington landen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....