Am Dortmunder Mannschaftsbus sind drei Sprengsätze explodiert. BVB-Verteidiger Marc Bartra wurde an einer Hand verletzt und notärztlich versorgt, bestätigte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Die Verletzungen sind nach Angaben eines BVB-Sprechers ein Speichenbruch in der Hand sowie Splitterwunden. Der Grund für die Detonationen war zunächst unklar. Im Umfeld des Tatorts fanden Ermittler ein Bekennerschreiben, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. „In diesem Schreiben wird Verantwortung für die Tat übernommen.“ Zum Inhalt wolle sie sich noch nicht äußern: „Die Hintergründe des Vorfalls werden intensiv untersucht.“ Ihre Behörde ermittele wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts.
Bei der Abfahrt des Busses vom Mannschaftshotel im Süden Dortmunds seien gegen 19.15 Uhr drei Sprengsätze detoniert, sagte Lange weiter. Ein vierter verdächtiger Gegenstand sei zudem gefunden worden, bei dem es sich aber offensichtlich nicht um einen scharfen Sprengsatz gehandelt habe. Die Polizei gehe „von einem Angriff mit ernstzunehmenden Sprengsätzen aus“. Eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte Reuters, es werde in alle Richtungen ermittelt: „Es ist alles offen.“ „Es sind mehrere Szenarien denkbar“, sagte der Polizeipräsident später. Die Polizei wolle „keinen Schnellschuss abgeben und nicht spekulieren“.
Die verstärkten Scheiben des Busses gingen durch die Wucht der Detonationen teilweise zu Bruch, die Spieler versuchten, sich nach der Detonation auf den Boden des Fahrzeugs zu werfen, berichtete ein BVB-Sprecher. „Die Sprengsätze könnten in einer Hecke in der Nähe eines Parkplatzes versteckt gewesen sein“, teilte die Polizei mit. Es habe keine Gefährdung der Besucher im Stadion gegeben, betonte auch Lange. Das Spiel wurde abgesagt und soll am Mittwochabend um 18.45 Uhr im Dortmunder Signal-Iduna-Park nachgeholt werden. „Wir bereiten uns auf einen Großeinsatz vor“, betonte der Polizei-Präsident. Auch Sprengstoffhunde sollen zum Einsatz kommen. Die Polizei werde alles in ihrer Macht Stehende tun, damit das Spiel sicher ablaufen könne. „100-prozentige Sicherheit kann es niemals geben“, fügte er hinzu. Aber: „Wir geben alles, was wir haben.“
Bartra habe Verletzungen an Hand und Arm, hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zuvor gesagt. Die Blessuren seien aber „nichts, was lebensbedrohlich wäre“. „Die Mannschaft ist natürlich vollkommen geschockt“, fügte er hinzu. Das Publikum habe sehr besonnen und diszipliniert auf die Absage des Spiels reagiert. Die Zuschauer verließen am Abend das Stadion, es gab dabei keine Zwischenfälle.