Der ehemalige Siemens-Chef Klaus Kleinfeld gibt auf Druck von Großaktionären seinen Posten als Vorstandsvorsitzender des US-Metallkonzerns Arconic auf. Kleinfeld sei zurückgetreten, nachdem er ohne Rücksprache mit dem Führungsgremium einen Brief an den Hedgefonds Elliott geschrieben habe, teilte Arconic am Montag mit. Kleinfeld habe hier ein "schlechtes Urteilsvermögen" gezeigt.
Die Arconic-Spitze steht seit Wochen unter Druck, weil Elliott auf deren Ablösung drängte. Das Unternehmen, das aus der Aufspaltung des acht Jahre von Kleinfeld geleiteten Aluminiumkonzerns Alcoa hervorgegangen ist, wird vorerst von Board-Mitglied David Hess geführt. Die Aktionäre reagierten erfreut: Der Aktienkurs legte zeitweise um knapp zehn Prozent auf 28,44 Dollar zu.
Arconic hat sich auf hochwertige Aluminium- und Titanlegierungen für den Fahrzeug- und Flugzeugbau sowie die Bauindustrie spezialisiert. Ende 2016 schrieb der Konzern einen Milliardenverlust. Kleinfeld setzte auf Einsparungen, um die Gewinnmargen zu verbessern. Die größten Aktionäre wollten ihn aber loswerden, da sie unzufrieden mit der Geschäftsentwicklung waren.
Besonders der als sehr umtriebig geltende Hedgefonds Elliott machte Front gegen Kleinfeld. Er angelte sich mit Larry Lawson den früheren Chef des Flugzeug-Zulieferers Spirit AeroSystems als Berater und will ihn als Nachfolger von Kleinfeld durchsetzen. Letzterer war 20 Jahre lang für den deutschen Siemens-Konzern tätig, dessen Vorstandsvorsitzender er von 2005 bis 2007 war.