Politik

Nach Trump-Maßnahmen: Emirates reduziert Flüge in die USA

Die Fluggesellschaft Emirates muss ihre Flüge in die USA reduzieren. (Artikel nur für Abonnenten zugänglich)
21.04.2017 01:43
Lesezeit: 2 min

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Die Fluggesellschaft Emirates aus den Vereinigten Arabischen Emiraten reduziert die Zahl ihrer Flüge in die USA deutlich. Wie die Financial Times berichtet, würden Ziele in den USA künftig nur noch 101 Mal statt 126 Mal pro Woche angeflogen. Emirates macht sowohl die Unsicherheit nach dem von US-Präsident Donald Trump erlassenen Einreiseverbot für Bürger sechs arabischer Staaten verantwortlich wie auch die im vergangenen Monat vom US-Kongress abgesegneten neuen Sicherheitsbestimmungen.

Diese sehen vor, dass auf Flügen von insgesamt zehn Flughäfen im Nahen Osten mit Ziel USA keine Laptops oder andere großen elektronischen Geräte mehr mit in die Kabine genommen werden dürfen. Stattdessen müssen die Geräte im Frachtraum der Flugzeuge transportiert werden. Das US-Verbot gilt für Flughäfen in Amman, Kairo, Kuwait-Stadt, Doha, Dubai, Istanbul, Abu Dhabi, Casablanca, Riad und Dschidda. Betroffen sind den amerikanischen Behörden zufolge unter anderem die Gesellschaften Royal Jordanian Airlines, Egypt Air, Turkish Airlines, Saudi Arabian Airlines, Kuwait Airways, Qatar Airways, sowie Emirates und Etihad Airways. Da keine US-Gesellschaft von den Flughäfen aus in die USA fliegt, sind amerikanische Unternehmen nicht betroffen.

Offiziell rechtfertigt die US-Regierung das neue Gesetz mit Sicherheitsbedenken. Tatsächlich dürfte es sich dabei jedoch um eine Hilfe für die angeschlagenen amerikanischen Fluggesellschaften handeln, welche nicht zuletzt unter dem Aufstieg ihrer Konkurrenten vom Arabischen Golf leiden. Vertreter mehrerer US-Airlines hatten sich in der Vergangenheit mit Trump getroffen, um diesen auf die staatlichen Subventionen hinzuweisen, die viele der arabischen Fluggesellschaften erhalten.

Das Verbot, größere elektronische Geräte mit in die Kabine zu nehmen, ist besonders geeignet, wohlhabende Passagiere zu einem Umstieg auf andere Fluggesellschaften zu bewegen. Denn der Kampf tobt vor allem um die Kunden der Business- und First-Class. Für diese ist der Gebrauch eines Computers oder eines Tablets bei einem Interkontinentalflug ein entscheidendes Argument, weil diese Kunden in der Regel an Bord auch arbeiten müssen. Die Vorstellung, dass sie den Computer einchecken müssen, ist nicht vorteilhaft, ebenso wie die Idee, dass ein Laptop im eingecheckten Gepäck leicht zerbrechen kann. Auch der US-Informationsdienst Stratfor geht davon aus, dass Passagiere auf andere Airlines umsteigen werden, um sich die Unannehmlichkeiten mit den Laptops zu ersparen.

Ein Sprecher der britischen Premierministerin Theresa May kündigte ähnliche Maßnahmen für Passagiere an, die aus den sechs Staaten Türkei, Libanon, Jordanien, Ägypten, Tunesien und Saudi-Arabien nach Großbritannien einfliegen. Die britischen Behörden geben dabei konkrete Zentimeter-Angaben für zugelassene Geräte vor: Eine Länge von nicht mehr als 16 cm, eine Breite von bis zu 9,3 cm und die Höhe maximal 1,5 cm. Geräte, die einen oder mehrere dieser Vorgaben überschreiten, müssen in den Koffer. „Wir sind der Ansicht, dass diese Schritte notwendig und angemessen sind, um eine sichere Reise der Passagiere zu gewährleisten“, sagte der Sprecher.

 

 

 

 

 

 

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