Politik

USA: Trump verhängt erste Strafzölle gegen Kanada

USA-Präsident Triump hat erste Strafzölle gegen Kanada verhängt.
25.04.2017 10:03
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Regierung hat rückwirkend Strafzölle auf kanadisches Weichholz verhängt. Handelssekretär Wilbur Ross sagte der FT, dass die Zölle zwischen drei und 24 Prozent liegen und 90 Tage rückwirkend gelten. Es gäbe schon lange Streit zwischen den USA und Kanada über diese aus Sicht der Amerikaner unfaire Praxis.

Das Holz wird von vielen Amerikanern zum Häuserbau verwendet. Die Importe haben laut Ross einen jährlichen Wert von fünf Milliarden Dollar. Ross sagte, Kanada betreibe Preisdumping, weil es in Kanada staatliche Förderungen für Holzfäller gäbe. Dadurch sei Kanada in der Lage, das Holz billig zu exportieren.

Kanada protestierte gegen die Maßnahme, bezeichnete sie als unfair und sagte, die amerikanischen Konsumenten würden durch die Zölle Nachteile erleiden.

Von den Zöllen sind die kanadischen Unternehmen Canfor, J.D. Irving, Resolute FP Canada, Tolko Marketing and Sales und West Fraser Mills betroffen.

Trump plant auch Zölle in der Stahlindustrie. Er werde prüfen lassen, ob Einfuhren in dem Sektor die nationale Sicherheit beeinträchtigen, kündigte Trump am vor einigen Tagen an und unterzeichnete einen entsprechenden Erlass. Nach seinen Worten steht nicht allein China im Visier. Es handele sich um eine weltweite Untersuchung.

Trump will die heimischen Hütten stärken. Das geplante Dekret basiere auf einem Gesetz, das Einfuhrbeschränkungen aus Gründen der nationalen Sicherheit erlaube, erläuterten Regierungsvertreter. Beim Stahl könne dies für die Panzerung von Schiffen zutreffen. Handelsminister Wilbur Ross beklagte, dass China inzwischen 26 Prozent des US-Stahlmarktes beherrsche. Sein Ministerium hat für die von Trump angestoßene Untersuchung neun Monate Zeit. Ross sagte aber, er erwarte schon deutlich früher ein Ergebnis.

Erst kürzlich hatten die USA europäische Stahlunternehmen aufs Korn genommen. Die Regierung wirft Salzgitter, der Dillinger Hütte und weiteren europäischen Unternehmen Dumpingpreise vor. Salzgitter muss deswegen künftig für Lieferungen von Grobblech Strafzölle von 22,9 Prozent zahlen. Konzernchef Fuhrmann hält dagegen: Die Vorwürfe seien absurd. Der US-Markt für Großrohre, die aus Grobblech geschmiedet werden, sei ohnehin nicht sehr ergiebig. "Das Thema wird keine Blutspur in unserer Bilanz hinterlassen."

Die Bundesregierung hat sich hinter die Unternehmen gestellt. Die EU-Kommission wird womöglich Mitte Mai entscheiden, wie sie gegen die Strafzölle vorgeht. Sie könnte den Fall vor die Welthandelsorganisation bringen. Das Problem: Verfahren vor der WTO können Jahr dauern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...