Technologie

Bald erhältlich: Roboter als Hilfe beim Einkaufen

Die Zeit des Schleppens von Tüten ist vorbei: Der neue Cargo-Roboter hilft beim Einkaufen. (Dieser Artikel ist nur für Abonnenten zugänglich)
08.05.2017 23:27
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehrere Unternehmen in Europa und den USA arbeiten an der Entwicklung kleiner, selbstfahrender Lasten-Roboter. Die derzeit getesteten Modelle können bis zu 20 Kilogramm an Gepäck transportieren und ihre Akkus garantieren einen etwa zehnstündigen Betrieb auf städtischen Gehwegen, berichtet der Economist.

Zu den am weitesten entwickelten Modellen zählt der Lastenroboter Gita des italienischen Herstellers Piaggio Fast Forward – einer Tochter des bekannten Vespa-Herstellers Piaggio. Bei Gita handelt es sich um ein trommelförmiges Gerät mit zwei schmalen Reifen, das mithilfe eines vom Besitzer getragenen elektronischen Gürtels ein paar Meter hinter diesem herfährt und in dem Gegenstände verstaut werden können. Piaggio Fast Forward stellte den Gita Bot – der eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 30 Kilometer pro Stunde erreicht – Anfang des Monats der Öffentlichkeit vor.

Gita kann bis zu 18 Kilogramm Gepäck transportieren, sein Akku entleert sich in rund 8 Stunden. Obwohl der Roboter ursprünglich konzipiert wurde, um Einkäufern das Tragen der Einkäufe abzunehmen, dürfte er auch bald für andere Unternehmen selbstständig einsetzbar sein, etwa bei der Auslieferung von Paketsendungen oder Essensbestellungen. Piaggio Fast Forward setzt derzeit rund ein Dutzend Gitas in den USA im Testlauf ein.

Interessant: Piaggio geht nicht davon aus, dass die Städte der Zukunft mit selbstfahrenden Autos verstopft werden, sondern setzt darauf, dass Laufen, Joggen oder Skaten zu den bevorzugten Bewegungsarten der nächsten Generation gehören werden.

Die Firma aus Italien konkurriert in Europa hauptsächlich mit der estnischen Firma Starship Technologies und deren bislang unbenannten Roboter. Auch dieser befindet sich in Europa und den USA in der Testphase. Die Gründer des Unternehmens – die Skype-Gründer Ahti Heinla and Janus Friis – behaupten, dass ihre Roboter im Einsatz auf der Straße bereits zehntausende Kilometer hinter sich gebracht und dabei Millionen von Menschen begegnet wären, ohne dass es zu Zwischenfällen gekommen sei. „Und obwohl jeder Roboter derzeit noch einen eigenen menschlichen Aufseher benötigt ist geplant, dass eine Person letztendlich bis zu einhundert dieser Gefährte steuern kann“, umreißt der Economist das Ziel von Starship Technologies. In der Bay Area genannten Gegend um San Francisco arbeiten mit den Unternehmen Marble, Dispatch und Robby drei weitere Firmen an selbstfahrenden Lasten-Robotern.

Ein beträchtliches Hindernis auf dem Weg zu selbstfahrenden kleinen Lasten-Robotern in den Innenstädten stellt die Beschaffenheit der Gehwege dar. Im Gegensatz zu Straßen gibt es dort keine Verkehrsregeln und die Bewegungen von Passanten und Tieren sind für die Geräte nur schwer abzuschätzen. Hinzu kommt unebenes Gelände sowie Probleme wie Verschmutzungen und mutwilliger Vandalismus oder Diebstahl.

Einen entscheidenden Vorteil besitzen die Roboter verglichen mit Drohnen oder selbstfahrenden Autos immerhin – sie sind für Menschen weitaus ungefährlicher und dürften dadurch in weit geringerem Ausmaß der verkehrstechnischen Regulierung von politischer Seite unterliegen. Selbstfahrende Autos sind schnell und schwer und stellen damit ein hohes Risiko für die Sicherheit der Bürger auf den Straßen dar. Drohnen sind zwar eher klein und leicht, können Menschen jedoch im Flug leicht überraschen und mit ihren Propellern verletzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama Joe Chialo: Olaf Scholz soll ihn "Hofnarren" genannt haben - und erntet Shit-Storm
12.02.2025

Bei einer privaten Veranstaltung in Berlin soll Bundeskanzler Scholz Berlins Kultursenator Joe Chialo laut einem Bericht von FOCUS...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Commerzbank-Stellenabbau: Tausende Arbeitsplätze in Gefahr - wegen Unicredit-Übernahme?
12.02.2025

Die Commerzbank steht vor einem drastischen Stellenabbau. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, könnten...

DWN
Politik
Politik Österreich: FPÖ und ÖVP scheitern bei Koalitionsverhandlungen - Neuwahlen möglich
12.02.2025

Die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP in Österreich sind geplatzt. Beide Parteien konnten in zentralen außen- und...

DWN
Politik
Politik Söder will Atomkraftwerke in ganz Deutschland reaktivieren
12.02.2025

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine Rückkehr Deutschlands zur Atomkraft. Konkret nannte er die Wiederinbetriebnahme der...

DWN
Technologie
Technologie Von wegen Mobilitätswende: Autohersteller verkaufen mehrheitlich Verbrenner
12.02.2025

Europas Automobilindustrie verkaufte 2024 laut einer Studie mehrheitlich Benziner - im Vergleich zum Vorjahr stiegen sogar die...

DWN
Politik
Politik Weidel zu Besuch bei Viktor Orban: „Werden Pfad von Ungarn folgen“
12.02.2025

AfD-Chefin Alice Weidel hat sich bei ihrem Ungarn-Besuch lobend über Viktor Orban geäußert. Das Land bezeichnete sie als „Vorbild“...

DWN
Immobilien
Immobilien Eigenbedarfskündigung abwehren: Wenn Vermieter Mieter kündigen wegen Eigenbedarf - was ist zu beachten?
12.02.2025

Plötzlich liegt die Eigenbedarfskündigung im Briefkasten. Für Mieter ein großer Schock. Doch auch für Eigentümer ist der Prozess mit...

DWN
Panorama
Panorama Flugverkehr: Ukraine-Krieg verursacht Millionen Tonnen CO2
12.02.2025

Der Ukraine-Krieg zwingt Airlines zu längeren Flugrouten, was den Treibstoffverbrauch erhöht und die CO2-Emissionen steigen lässt. Die...