Die US-Geheimdienste befinden sich in heller Aufregung: US-Präsident Donald Trump hat mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow auch über den Kampf gegen den IS gesprochen. Die Washington Post und die New York Times berichten, dass Trump zu diesem Zweck bei seinem jüngsten Treffen mit Lawrow geheime Informationen preisgegeben habe.
Die Zeitungen zitieren anonyme Geheimdienstmitarbeiter und ebenfalls anonyme "aktuelle und frühere US-Regierungsmitarbeiter", die nun behaupten, damit könnte eine Quelle von Kenntnissen über die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) aufs Spiel gesetzt werden. Die vertraulichen Informationen hätten die USA von einem Partnerland erhalten, das der Weitergabe an Russland nicht zugestimmt habe. Trumps Vorgehen gefährde die Kooperation mit diesem Verbündeten, der Zugang zu den inneren Abläufen des IS habe, toben die Geheimdienste, die seit Monaten eine erbitterten Kampf gegen Trump führen. Allerdings hat Trump mit der Ernennung von Mike Pompeo zum neuen CIA-Chef zumindest an der Spitze der CIA einen Vertrauten. Anonyme Leaks und Querschüsse kann allerdings auch Pompeo nicht verhindern.
Der Präsident hatte sich vergangene Woche im Weißen Haus mit Lawrow und dem russischen Botschafter Sergej Kisljak getroffen. Dabei habe Trump Details beschrieben, wie der IS in Flugzeugen Laptops zu Anschlägen nutzen wolle, berichtete das Blatt. Es sei unwahrscheinlich, dass Trump damit gegen Gesetze verstoßen habe. Der Präsident habe weitreichende Befugnisse, Regierungsgeheimnisse herunterzustufen.
US-Außenminister Rex Tillerson erklärte, dass keine gefährdenden Informationen preisgegeben wurden.
Der Vorgang ist interessant, weil der IS laut Hillary Clinton von den Regierungen der Golfstaaten unterstützt wird. Offenbar sind die Verbindungen so eng, dass die Verbündeten nahe an der IS-Führung sind und nun die Gefahr besteht, dass der Kampf gegen die IS-Kämpfer intensiviert wird.
In Syrien sind zahlreiche internationale und islamistische Söldner im Einsatz. Die Grenzen zwischen den einzelnen Gruppen sind fließend – offenbar auch mit dem IS: Am vergangenen Freitag haben sich zwei Kommandeure der Terror-Miliz ISIS der Freien Syrischen Armee (FSA) in der Grenzregion zwischen Homs und Deir-Ezzor angeschlossen, berichtet Arutz Sheva. Die FSA wird vom Westen und den Golfstaaten als Verband aus "moderaten Rebellen" umschrieben. Bei den Kommandeuren handelt es sich um Mahmoud al-Faraj und Ghassan al-Sankeh. Al-Faraj ist einer der hochrangigsten Kommandeure in der neuen ISIS-Hauptstadt Al-Mayadin.
Währenddessen haben die syrische Armee und ihre Verbündeten die von Söldnern der FSA und weiteren Söldnerverbänden gehaltenen Gebiete in der Nähe der Hauptstadt Damaskus fast vollständig zurückerobert, berichtet Reuters.
Die loyal zu Präsident Baschar al-Assad stehenden Truppen hätten den Bezirk Kabun am Rande der Hauptstadt weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht, berichteten Söldner und staatliche Medien am Sonntag. Die Söldner erklärten, einige ihrer Kämpfer harrten noch in dem am nordöstlichen Rand von Damaskus gelegenen Bezirk aus.
Der Verlust von Kabun ist für die Söldner ein weiterer schwerer Rückschlag, nachdem sie bereits den angrenzenden Bezirk Barseh aufgeben mussten. Hunderte Söldner wurden in dieser Woche aus Barseh weggebracht, nachdem sie ihre Waffen niedergelegt und sich zum Abzug in die von Söldnern gehaltene Provinz Idlib bereiterklärt hatten. Unter ihnen waren auch einige Kämpfer aus Kabun.
Unbestätigten Berichten zufolge wurde eine Einigung zwischen Söldnern und Regierung erzielt, nach der Kabun am Sonntag geräumt werden soll. Fast 1500 Kämpfer und ihre Angehörigen sollen in einer rund einen Quadratkilometer großen Zone eingeschlossen sein.