Gemischtes

Das bringen die neuen Carsharing-Privilegien

Wer ein Auto teilt, kann es leichter und günstiger parken. Kommunen können für Carsharing-Fahrzeuge gebührenfreie Parkflächen ausweisen. Elektrofahrzeuge und Hybride werden bevorzugt.
05.06.2017 07:56
Lesezeit: 1 min

Bis vor einiger Zeit war Carsharing noch ein Randphänomen. Doch hat sich der Vorteil, ein Auto „teilen“ zu können, mittlerweile herumgesprochen. Carsharing-Angebote sind in Deutschland vielversprechend angelaufen. Auch bei Autos mit Elektro-Antrieb.

Vor allem die Bürger in Städten und Großstädten brauchen oder wollen sich keinen eigenen Wagen leisten. Und dies sind vor allem junge Leute. Die Vorzüge liegen ja auf der Hand: Keine Reparaturen, keine KFZ-Steuern, Versicherungen oder TÜV. Mit Carsharing mietet man sich preiswert und flexibel ein Auto. Noch vor einigen Jahren nutzten das rund 200.000 Personen. Inzwischen sind es weit mehr als eine Million angemeldet.

Der Bundesrat hat nun eine Gesetzesinitiative der Bundesregierung gebilligt, der Parkprivilegien beim Carsharing vorsieht: Hintergrund ist, genau diese Mobilitätsform weiter auf den Weg zu bringen.

Danach können Städte und Kommunen künftig für entsprechende Fahrzeuge separate Parkflächen ausweisen. Für die Nutzer sind sie außerdem gebührenfrei. Außerdem dürfen Kommunen Flotten mit Elektrofahrzeugen und Hybridantrieben bevorzugen. Allerdings sind dies „Kann-Bestimmungen“, und die Kommunen können frei entscheiden, wie sie mit der neuen Verordnung umgehen.

Außerdem ermöglicht das Gesetz Anbietern, ihren Standort in den „öffentlichen Verkehrsraum“ zu verlegen. Ihre Autos können dann auch in den Orts-Durchfahrten der Bundesstraßen abgeholt bzw. zurückgegeben werden. Der Bundesrat hatte sich bereits 2009 und erneut 2013 dafür ausgesprochen, verbesserte Bedingungen für das Angebot von Carsharing in Städten und Gemeinden zu schaffen, um so umweltfreundlicheres Autofahren zu unterstützen und die Luftschadstoffe sowie Klimagasemissionen zu senken.

Mit dem Gesetz wird nun also eine Verordnungsermächtigung geschaffen, die es erlaubt, geteilte Autos besonders zu kennzeichnen und damit bevorzugt behandelt zu werden. Ähnliche Regeln sind auch schon für Elektroautos vorgesehen.

Willi Loose, der Geschäftsführer des Bundesverbands Carsharing, erklärte dazu: „In innenstadtnahen Wohngebieten ersetzt ein Carsharing-Fahrzeug heute bis zu 20 private Personenkraftwagen. Durch eine gezielte und verstärkte Förderung können die Städte also in erheblichem Umfang öffentliche Flächen von parkenden Fahrzeugen befreien“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...