Politik

Offener Streit in EU: Juncker stinksauer über leeres Parlament

Lesezeit: 1 min
04.07.2017 14:33
EU-Präsident Juncker ist stinksauer: Nur 30 von 751 Abgeordnete fanden es der Mühe wert, der Bilanz der maltesische Ratspräsidentschaft zuzuhören.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat das EU-Parlament (EP) wegen der leeren Ränge bei der Bilanz der maltesischen Ratspräsidentenschaft scharf kritisiert. Es sei "sehr lächerlich", dass nur rund 30 der 751 Abgeordneten bei der Rede des maltesischen Ministerpräsidenten Joseph Muscat anwesend gewesen seien, sagte Juncker am Dienstag im Plenum. "Wenn Herr Muscat Frau Merkel oder Herr Macron gewesen wäre, dann wäre das Haus voll gewesen," kritisierte der Kommissionspräsident in Anspielung auf die Bundeskanzlerin und den französischen Präsidenten.

EP-Präsident Antonio Tajani attackierte Juncker darauf hin laut Reuters scharf: Der Kommissionspräsident müsse dem Parlament "etwas mehr Respekt" erweisen. "Es ist nicht die Kommission, die das Parlament kontrollieren soll, sondern das Parlament soll die Kommission kontrollieren", sagte Tajani. Juncker kündigte daraufhin an, dass er an solch einer Sitzung nicht mehr teilnehmen werde.

Die Bilanzen der jeweiligen halbjährigen Präsidentschaften im EP haben Tradition. Am 1. Juli übernahm Estland die Präsidentschaft bis Ende des Jahres. Der Luxemburger Juncker dankte der maltesischen Regierung für ihre Arbeit. Hintergrund seiner Äußerung ist auch, dass Malta noch vor Luxemburg das EU-Mitglied mit der geringsten Einwohnerzahl ist. Der frühere luxemburgische Ministerpräsident Juncker hat sich wiederholt dafür eingesetzt, dass kleine EU-Staaten eine gleichberechtigte Rolle in der EU spielen müssten.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Wann kommt das Vermögensregister - und muss man wirklich davor Angst haben?
11.10.2024

Das EU-Vermögensregister ist eines der heißesten Themen des Jahres 2024 und verursacht bereits große Wellen – obwohl es noch gar nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Cybersicherheit: KMU als Sorgenkinder - Bedrohung durch Russland und China wächst
11.10.2024

Die Digitalisierung in Deutschland ist ein Dauerbrenner – leider oft aus den falschen Gründen. Während andere Nationen ihre digitalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern kämpft mit Absatzrückgang - und senkt Absatzprognose
11.10.2024

Der VW-Konzern leidet zunehmend unter der geringen Nachfrage. In den letzten drei Monaten sind die Verkaufszahlen merklich gesunken. Durch...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie sparen: 10 Tipps, um Strom, Gas und damit bares Geld zu sparen
11.10.2024

In Zeiten hoher Energiekosten wird es für Unternehmer immer wichtiger, ihre Betriebsausgaben zu senken. Deutschland ist noch immer in...

DWN
Politik
Politik Deutscher Nato-General fordert höhere Verteidigungsausgaben
11.10.2024

Angesichts der erweiterten Militärplanungen fordert der deutsche Nato-General Christian Badia eine deutliche Erhöhung der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation sinkt auf niedrigsten Stand seit 2021: Energie sorgt für Inflationsrückgang
11.10.2024

Im September haben sich Waren und Dienstleistungen nicht mehr so stark verteuert wie in vielen vorherigen Monaten. Eine bestimmte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Ost-West: Warum der Traum vom Eigenheim für viele unerreichbar bleibt
11.10.2024

Der Immobilienmarkt in Deutschland ist tief gespalten – und die Ursachen liegen nicht nur in der Gegenwart. Besonders im Osten, wo der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Robotaxi Cybercab und autonomer Bus Robovan - eine Wette, die nicht aufgeht?
11.10.2024

Tesla-Chef Elon Musk setzt stark auf die Zukunft der Mobilität mit einem Tesla-Robotaxi und einem selbstfahrenden Bus. Das Modell...