Finanzen

Rückbau von Atomkraftwerk Biblis gestartet

Lesezeit: 1 min
19.07.2017 17:09
Der Rückbau des Atomkraftwerks Biblis hat begonnen. Der Abschied von der Kernenergie wirft Fragen nah der Energiesicherheit in Deutschland auf.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Rückbau des bereits abgeschalteten Atomkraftwerks im hessischen Biblis hat offiziell begonnen. Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) gab dazu am Mittwoch mit der symbolischen Demontage einer Pumpe den Startschuss, berichtet AFP. Der Kraftwerksbetreiber RWE Power rechnet damit, dass der gesamte Prozess 15 Jahre dauern wird.

Hinz sprach von einem „historischen Moment“. Die Ära der Atomenergienutzung in Hessen sei endgültig beendet, nun beginne eine neue Zeit. „Mit dem Rückbau von Biblis wird der Atomausstieg konsequent umgesetzt“, erklärte die Grünen-Politikerin.

Hinz räumte aber ein, dass die Folgen der Atomenergienutzung in Biblis noch lange zu sehen sein würden. Vor allem die Entsorgung der radioaktiven Abfälle werde „noch sehr viel Zeit“ in Anspruch nehmen. Die abgebrannten Brennelemente müssen dem Ministerium zufolge in einem Zwischenlager an dem Standort verbleiben, bis ein Endlager gefunden ist.

Biblis gehört zu den deutschen Atomkraftwerken, die nach der Katastrophe im japanischen Fukushima 2011 umgehend vom Netz genommen und später nicht mehr hochgefahren wurden. Kurz darauf wurde der endgültige Atomausstieg beschlossen. Dieser sieht vor, dass alle noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland bis 2022 stillgelegt werden.

Deutschland wird seinen Strombedarf nach 2022 nicht allein aus rein regenerativen Energiequellen befriedigen können. Unklar bleibt deshalb, wie der Energiemix ohne die Atomkraft aussehen soll – zumal die Nutzung von Kohlekraftwerken bei Grünen, SPD und Linken ebenfalls in der Kritik steht. Weltweit ist derzeit eine Renaissance der Atomkraft zu bemerken, angetrieben von Staaten wie Frankreich und Großbritannien.

Auch ist noch völlig unklar, wie der möglicherweise stark steigende Energiebedarf im Zuge der Propagierung von Elektroautos gedeckt werden soll.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik Rebellen in Syrien vor entscheidender Schlacht um Homs: Strategischer Knotenpunkt in Gefahr
06.12.2024

Die Rebellenallianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) treibt ihre Offensive gegen die Regierung von Baschar al-Assad voran. Die strategisch...

DWN
Politik
Politik Brandenburg-Koalition: SPD und BSW beschließen offiziell erste Rot-Lila-Koalition
06.12.2024

Die bundesweit erste Zusammenarbeit zwischen SPD und BSW ist in Brandenburg endgültig beschlossen. Nachdem der BSW das Vorhaben einstimmig...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
06.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mercosur-Abkommen: EU-Kommission erzielt Durchbruch im Handelsdeal mit Südamerika
06.12.2024

Zwischen der Europäischen Union und südamerikanischen Staaten soll eine der größten Freihandelszonen weltweit entstehen. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Stabilität vor neuen Impulsen – wie sollten Anleger reagieren?
06.12.2024

Rohstoffexperten haben derzeit Gold genau im Blick, weil der Goldpreis aktuell wenig Bewegung zeigt. Institutionelle Investoren und...

DWN
Panorama
Panorama Wort des Jahres 2024: Ampel-Aus
06.12.2024

Die Wahl zum Wort des Jahres 2024 spiegelt das gesellschaftliche und politische Geschehen wider. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat...

DWN
Politik
Politik Taurus-Lieferung: FDP drängt auf Marschflugkörper für die Ukraine
06.12.2024

Die FDP versucht einen neuen Vorstoß: Im Bundestag wird erneut über einen Antrag zur Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine...