Gemischtes

EU-Kommission will keine Quoten für Elektroautos

Die EU-Kommission plant nach eigener Aussage keine Quote für Elektroautos. Auch das Bundesverkehrsministerium zeigt sich ablehnend.
07.08.2017 14:11
Lesezeit: 1 min

Die EU-Kommission plant keine Quotenvorgaben für Elektroautos, berichtet Reuters. Generell sollten schadstoffarme Wagen gefördert werden, Quoten seien in diesem Zusammenhang aber nicht vorgesehen, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Montag. Es solle keine Technologie „diskriminiert“ werden.

Zuvor kursierten Meldungen, wonach die EU-Kommission eine Quote für Elektroautos ab dem Jahr 2025 prüfe. Eine Mindestabsatzquote könne neben schärferen Grenzwerten für den CO2-Ausstoß schon in einem Maßnahmenpaket zur klimaschonenden Mobilität enthalten sein, das die Kommission bis zum Jahresende vorlegen wolle. Die Höhe einer solchen Quote sei noch offen.

Auch das Bundesverkehrsministerium will anders als das Umwelt- und das Wirtschaftsministerium derzeit nichts von der mittelfristigen Einführung einer Quote für Elektro- oder andere schadstoffarme Autos wissen, berichtet Reuters. „Ich kenne keinen Vorschlag zu einer Quote“, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Montag. Er bezog sich damit auf einen Bericht, nach dem über eine solche Quote in der EU nachgedacht werde. Das Ministerium wollte sich nicht festlegen, welche Antriebsart die Zukunft prägen könnte. „Deshalb plädieren wir an dieser Stelle für Technologieoffenheit“, unterstrich der Sprecher. „Wir wollen, dass Deutschland ein Automobilland bleibt“, ergänzte er.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte sich wie zuvor schon das Umweltministerium offen gezeigt für verbindliche Ziele für E-Autos. „Wir wollen, dass Deutschland auch in Zukunft das Automobilland Nummer 1 ist“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig der Nachrichtenagentur Reuters. Themen wie Digitalisierung und neue Technologien bei Antrieben entschieden darüber, wer künftig an der Spitze stehen werde. „Deshalb sollten wir auch über ein verbindliches Ziel für den Hochlauf der Elektromobilität in Europa und damit auch in Deutschland sprechen“, sagte er.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...