Gemischtes

Deutschland erwägt Auslieferung von Audi-Manager an USA

Deutschland erwägt die Auslieferung eines Audi-Managers an die USA.
18.08.2017 01:29
Lesezeit: 1 min

Der im Dieselskandal in Deutschland festgenommene Audi-Manager kommt auf absehbare Zeit nicht wieder auf freien Fuß. Der Beschuldigte, der wegen der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München seit Anfang Juli in Untersuchungshaft sitzt, werde nun auch auf Bitten der USA festgehalten, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München am Donnerstag laut Reuters. Ein formelles Ersuchen auf Auslieferung liege allerdings bislang nicht vor, sagte der Behördensprecher.

Das US-Justizministerium beschuldigt den italienischen Manager, seine Mitarbeiter bei Audi angewiesen zu haben, Software zur Abgasmanipulation bei tausenden Diesel-Autos zu entwickeln. Unabhängig davon verdächtigt ihn die Staatsanwaltschaft München in einem gesonderten Verfahren des Betrugs.

Die Anwälte des Beschuldigten in Deutschland haben die Vorwürfe zurückgewiesen und vor Gericht Beschwerde gegen die Untersuchungshaft eingelegt. Die Hoffnung auf baldige Freiheit für ihren Mandanten zerschlug sich nun: Denn selbst wenn die Beschwerde Erfolg hätte, würde er nach Justizangaben wegen des US-Verfahrens trotzdem hinter Gittern bleiben.

Hintergrund ist die von Volkswagen und der Konzerntochter Audi zugegebene millionenfache Manipulation von Dieselmotoren zur Schönung der Abgaswerte. Deswegen ermitteln mehrere Staatsanwaltschaften im In- und Ausland gegen zahlreiche Beschuldigte. Die Münchner Strafverfolger sorgten bisher für die einzige bekanntgewordene Verhaftung in Deutschland im VW-Dieselskandal.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Aus Müll wird Luxus: Pilzleder soll Tierhaut und Plastik ersetzen
12.06.2025

Tierhaut ist grausam, Kunstleder giftig – jetzt soll Abfall die Rettung bringen: Schwedische Forscher züchten edles Leder aus Pilzen,...

DWN
Politik
Politik Fall Gelbhaar: Grüne gestehen Fehler ein
12.06.2025

Erst lösten die Vorwürfe gegen den damaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar Aufregung aus – dann kamen Zweifel an ihrer...

DWN
Technologie
Technologie Wenn Klimarettung zur Illusion wird: Die Selbsttäuschung der Tech-Eliten
12.06.2025

Sie predigen Nachhaltigkeit, verbrauchen aber gigantische Energiemengen: Während Tech-Milliardäre den Planeten retten wollen, heizen ihre...

DWN
Politik
Politik Trump spielt mit dem Welthandel – und riskiert den Crash
12.06.2025

Ex-Handelsminister Wilbur Ross warnt: Trump führt einen Wirtschaftskrieg gegen die ganze Welt – kalkuliert, aggressiv und ohne...

DWN
Technologie
Technologie Mittelstand: mehr als 100.000 Euro jährlich durch Solaranlage und E-Autos sparen
12.06.2025

Solaranlagen und E-Autos sind für Unternehmen längst mehr als Prestigeprojekte. Eine neue Analyse zeigt anhand konkreter Lastgänge und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis treibt Zentralbanken: Gold überholt den Euro
12.06.2025

Rekord beim Goldpreis: Gold wird zur zweitgrößten Reserve nach dem Dollar. Die EZB zeigt, warum Zentralbanken den Euro zunehmend...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biontech Curevac Übernahme: Milliarden-Deal für mRNA-Krebstherapien
12.06.2025

Biontech greift nach Curevac – und verfolgt damit ehrgeizige Pläne in der Krebsmedizin. Der milliardenschwere Deal soll Know-how...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ohne VW, BMW & Mercedes-Benz: Das neue Playbook für Automotive-Investments
12.06.2025

Trumps Zölle, Chinas Plattformstrategie und strukturelle Schwächen bei Software und Skalierung zwingen deutsche OEMs zum Umdenken. Für...