Politik

Deutsche Steuereinnahmen steigen im Juli sprunghaft an

Die Steuereinnahmen sind im Juli deutlich gestiegen.
21.08.2017 01:04
Lesezeit: 1 min

Die Steuereinnahmen des deutschen Fiskus sind im Juli sprunghaft gestiegen. Insgesamt nahmen Bund, Länder und Gemeinden laut Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums vom Montag um 9,2 Prozent auf 52,84 Milliarden Euro zu. Der kräftige Zuwachs ist laut Reuters allerdings zum Teil auf einen Sondereffekt bei der Mehrwertsteuer zurückzuführen, der den Vergleichswert des Vorjahres gedrückt hatte. Insgesamt nahmen die Steuereinnahmen damit in den ersten sieben Monaten des Jahres um 3,8 Prozent auf 379,2 Milliarden Euro zu. Sie liegen damit minimal unter der jüngsten Steuerschätzung.

Im Bundeshaushalt lagen die Ausgaben von Januar bis Juli mit 4,3 Prozent über dem Vorjahr. Die Einnahmen dagegen wiesen trotz deutlich mehr Steuern nur ein Plus von 1,4 Prozent auf. Grund dafür ist, dass die Bundesbank 2,1 Milliarden Euro weniger Gewinn abführte als im Haushaltsplan 2017 veranschlagt, wie aus dem Monatsbericht weiter hervorgeht. Damit wies der Bundesetat bis Juli ein Defizit von 8,4 Milliarden Euro aus. Allerdings unterliegen Einnahmen und Ausgaben im Laufe eines Jahres starken Schwankungen. Die Entwicklung im Gesamtjahr lässt sich daher aus Monatszahlen nicht hochrechnen. Die Bundesregierung strebt an, auch im laufenden Jahr ohne neue Schulden auszukommen – also die "schwarze Null" zu halten.

Der Bund profitiert seit längerem von der günstigen Konjunktur. So wuchs das Lohnsteueraufkommen im Juli um 4,7 Prozent. Kräftig mehr nahm der deutsche Fiskus mit einem Plus von 9,5 Prozent auch aus Umsatzsteuern ein. Die Abgeltungssteuer auf Zins- und Veräußerungserträge brachte mit fast zwölf Prozent ebenfalls deutlich mehr. Kräftig nach oben schnellten zudem die Einnahmen aus der Tabaksteuer und aus der Luftverkehrssteuer. Dagegen musste der Bund in den ersten sieben Monaten des Jahres die Rückzahlung von 6,3 Milliarden Euro aus der Kernbrennstoffsteuer an die Betreiber von Atomkraftwerken verkraften, die das Verfassungsgericht gekippt hatte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsencrash, Blase oder Börsenrally? So brisant wird das zweite Halbjahr an den Aktienmärkten
08.07.2025

Zins-Chaos, Trump-Drohungen und eine Blase bei Rüstungsaktien: Drei Top-Strategen warnen vor einem explosiven Börsenhalbjahr – mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exportflaute durch Handelsstreit: Unsicherheit belastet deutsche Firmen
08.07.2025

Trotz einer weiteren Fristverlängerung im Zollkonflikt mit den USA bleibt die Lage für deutsche Exportunternehmen angespannt. Die...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...