Finanzen

Italien: Berlusconi will Parallel-Währung zum Euro einführen

Die von Silvio Berlusconi verkündete Idee einer Parallelwährung in Italien hat Anleihe-Investoren verunsichert.
22.08.2017 17:25
Lesezeit: 1 min

Aus Furcht vor einem Sieg der EU-skeptischer Parteien bei der bevorstehenden Wahl in Italien haben Anleger am Dienstag Anleihen des Landes aus ihren Depots geworfen, berichtet Reuters. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Fünf-Wochen-Hoch von 2,116 Prozent. Der Leitindex der Mailänder Aktienbörse verlor gegen den europäischen Trend 0,4 Prozent.

Auslöser des Ausverkaufs waren Medienberichte, denen zufolge der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi und seine Mitte-Rechts-Partei Forza Italia mit dem Gedanken an die Einführung einer Parallel-Währung spielen. „Das ist zwar keine neue Idee, aber die Leute beginnen, sich für die italienischen Wahlen zu positionieren“, sagte ING-Anlagestratege Benjamin Schroeder. „Geschichten wie diese bekommen daher mehr und mehr Aufmerksamkeit.“ Die Abstimmung ist für Mai 2018 geplant.

Auch politisch seien die Äußerungen bedeutend, betonte Lorenzo Codogno, Chefvolkswirt des Vermögensberaters LC Macro Advisors und Gastprofessor an der London School of Economics. Die Einführung einer Parallel-Währung könnte für Berlusconi eine Basis sein, um mit der Lega Nord und ebenfalls rechtsgerichteten Partei Fratelli d'Italia ein Bündnis zu schmieden. „In den kommenden Tagen werden sich diese drei zusammensetzen und über ein gemeinsames Programm entscheiden.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...