In der gesetzlichen Einlagensicherung der deutschen Banken klafft nach Berechnungen von Barkow Consulting eine Lücke von 7,8 Milliarden Euro, berichtet Reuters. So viel müssten die Institute einzahlen, damit – wie gefordert – 0,8 Prozent der geschützten Einlagen abgedeckt seien, berichtete die Düsseldorfer Beratungsfirma am Donnerstag. Das sei die größte Lücke aller von der EU-Regulierungsbehörde EBA betrachteten 31 Länder.
Europaweit fehlen in den Töpfen laut Barkow 30 Milliarden Euro. Das Loch muss bis Mitte 2024 gestopft sein. Würde Deutschland den Topf im gleichen Tempo befüllen wie in den vergangenen beiden Jahren, wäre er nach Berechnungen der Berater genau sieben Tage vor Ablauf der Frist ausreichend voll.
Im vergangenen Jahr ist die deutsche Einlagensicherung um 1,1 Milliarden Euro gewachsen. Mit ihr sind alle Bankeinlagen bis zu 100.000 Euro gegen einen Ausfall abgesichert. Über das gesetzliche System hinaus haben Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken eigene Sicherungssysteme, die unterschiedlichen Regeln folgen.
Europaweit sind 2016 laut Barkow 6,8 Milliarden Euro in die nationalen Sicherungssysteme geflossen, fast ein Drittel davon allein in Großbritannien. In Kroatien, Portugal und Tschechien schrumpften die Töpfe dagegen sogar.
Im Schnitt liegen in den Sicherungstöpfen 0,55 Prozent der geschützten Einlagen, Deutschland liegt mit 0,34 Prozent unter dem Durchschnitt. Die Zielquoten sind von Land zu Land unterschiedlich. In Frankreich etwa reichen 0,5 Prozent aus. Doch selbst bis dorthin fehlen im französischen Topf noch 1,9 Milliarden Euro.
Die Rücklagequoten in Europa dürften ausreichen, um vereinzelte Bankzusammenbrüche aufzufangen. Sollte es jedoch zu einer schweren globalen Finanzkrise kommen, dürfte die in Deutschland geltende Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank jedoch schnell überfordert werden und vollkommen wirkungslos sein.