Finanzen

Siemens verhandelt mit Alstom um Bahn-Fusion

Siemens und der französische Alstom-Konzern verhandeln über eine Zusammenarbeit im Bahnbereich.
25.09.2017 16:49
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Siemens-Konzern und der französische Konkurrent Alstom feilen an einer möglichen Zusammenlegung ihrer Bahnsparten. Damit würden die Weichen für eine Art „Airbus der Schiene“ gestellt. Erste Details werden womöglich schon am Dienstag bekannt gegeben, wenn nach AFP-Informationen der Verwaltungsrat von Alstom tagt.

Französischen Medienberichten zufolge könnte Siemens seine Zugsparte bei dem französischen Unternehmen einbringen. Dafür würde der Münchner Konzern einen Anteil von 45 bis 50 Prozent des Kapitals an Alstom erhalten. Eine weitere Möglichkeit wäre es, ein Joint Venture einzugehen, mit gemeinsamen Sparten für Zugbau und Signaltechnik.

Alstom bestätigt bisher nur, dass die Unternehmensleitung mit der Mobilitäts-Sparte von Siemens „Gespräche über eine mögliche Annäherung“ führt. Siemens und Alstom bauen unter anderem Regional- und Hochgeschwindigkeitszüge wie den ICE und den französischen TGV sowie Straßen- und U-Bahnen. Nach Einschätzung deutscher und französischer Medien könnten Entscheidungen am Dienstag nach der Verwaltungsrats-Sitzung bei Alstom verkündet werden. Siemens hatte zuletzt auch mit dem kanadischen Zughersteller Bombardier über eine engere Zusammenarbeit verhandelt.

Die beiden Hersteller führten bereits 2015 Gespräche (Video am Anfang des Artikels). Damals ging es allerdings um ein mögliches Zusammengehen im Energiebereich. Alstom entschied sich schließlich für den US-Konzern General Electric, der seine Energiesparte für 9,7 Milliarden Euro übernahm.

Nach Informationen der französischen Zeitung Le Monde wird die Annäherung zwischen Siemens und Alstom von höchster Stelle unterstützt. Die mögliche Fusion sei zwischen Kanzleramt und Elysée-Palast diskutiert worden, heißt es. Die Wirtschaftszeitung Les Echos berichtet, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe kürzlich mit einem Vertreter der französischen Regierung über dieses Thema verhandelt. Die Pläne passen zu dem Willen Merkels und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die deutsch-französische Achse zu stärken.

Nach Ansicht der französischen Verkehrsministerin Elisabeth Borne wäre eine deutsch-französische Konsolidierung im Schienenbereich „eine sehr gute Sache“. Sie verweist dabei auf den wachsenden Einfluss des chinesischen Zugherstellers CRRC, 2015 entstanden aus den zwei staatlichen Unternehmen CNR und CSR. Im Dezember hatte die Tochter CRRC Zhuzhou Locomotive den Verkauf von drei Schnellzügen nach Tschechien besiegelt - das erste Geschäft eines chinesischen Herstellers mit einem Land der Europäischen Union.

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...

DWN
Politik
Politik Folgekosten in Millionenhöhe: Corona-Krise und die Schattenseite staatlicher Beschaffung
07.07.2025

Milliardenkosten, ungenutzte Schutzmasken und politische Spannungen: Die Folgen der Maskenkäufe in der Corona-Krise wirken bis heute nach....

DWN
Politik
Politik Kontrollen an der Grenze zu Polen: Grenzkontrollen jetzt beidseitig aktiv
07.07.2025

Mitten in der Urlaubszeit zieht Polen die Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Reisende spüren die Auswirkungen sofort –...

DWN
Politik
Politik Trump droht BRICS-Staaten mit neuen Strafzöllen
07.07.2025

Trump verschärft den Handelsstreit mit den BRICS-Staaten drastisch. Seine angekündigten Strafzölle könnten globale Lieferketten...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell auf Höhenflug trotz drohender US-Handelszölle
07.07.2025

Der DAX überrascht mit einem starken Anstieg über 24.000 Punkte – und das trotz drohender US-Zölle. Wie reagieren Investoren auf die...