Deutschland

Polizei: Grenzen Deutschlands „offen wie ein Scheunentor“

Die Gewerkschaft der Polizei übt scharfe Kritik am Zustand des Grenzschutzes in Deutschland.
14.10.2017 01:14
Lesezeit: 1 min

Nach der von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) angekündigten Verlängerung der Grenzkontrollen hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) gefordert, dabei nicht nur die deutsch-österreichische Grenze im Blick zu haben, berichtet AFP. Im Osten etwa seien die Grenzen „offen wie ein Scheunentor“, sagte GdP-Vize Jörg Radek der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Freitag. Auch diejenigen zu Belgien und Frankreich würden vernachlässigt. Das sei „unverantwortlich“.

Es gebe keinen Grenzschutz, „der diesen Namen wirklich verdient“, kritisierte Radek. Nur die deutsch-österreichische Grenze werde infolge der Flüchtlingskrise kontrolliert. An anderen Grenzen reihe sich Loch an Loch.

De Maizière hatte am Donnerstag angekündigt, mindestens weitere sechs Monate bis Mai 2018 an den Grenzkontrollen festzuhalten. Er verwies wie bisher auf die Flüchtlingskrise, nannte aber nun offiziell die Terrorgefahr als Begründung.

Deutschland hatte wegen der hohen Flüchtlingszahlen im September 2015 als erstes Land des Schengenraums wieder Kontrollen an der österreichischen Grenze eingeführt. Die nun verlängerten Binnengrenzkontrollen beschränken sich laut Bundesinnenministerium auf die deutsch-österreichische Landgrenze sowie auf Flugverbindungen von Griechenland nach Deutschland.

De Maizière verwies zur Begründung am Freitag erneut auf die Sicherheitslage. „Deutschland und andere Länder haben dramatische Anschläge erlebt“, sagte der Innenminister im Bayerischen Rundfunk. Die Lage sei angespannt. Zugleich gebe es immer noch Mängel beim Schutz der EU-Außengrenzen, auch das Maß illegaler Migration sei „immer noch beträchtlich“.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...