Finanzen

Russland beginnt mit Vorbereitung eines Krypto-Rubel

Lesezeit: 2 min
18.10.2017 17:07
Die russische Regierung bereitet eine Krypto-Version des Rubel vor.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russlands Präsident Wladimir Putin hat offenbar die Ausgabe eines digitalen Rubels angeordnet, einer staatlichen russischen Kryptowährung. Dies berichtete am Wochenende die russische Zeitung AIF.

Demnach nannte Nikolay Nikiforow, Russlands Minister für Kommunikation und Medien, bei einem vertraulichen Treffen mit Mitgliedern des Moscow Capital Club auch einige Details dieser neuen staatlichen Kryptowährung.

„Ich bin sicher, dass wir bald eine Kryptowährung ausgeben werden, und zwar aus einem einfachen Grund: Wenn wir es nicht machen, werden es in zwei Monaten unsere Nachbarn in der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft tun“, sagte Minister Nikiforow.

Der Entscheidung von Präsident Wladimir Putin für eine eigene russische Kryptowährung war in der vergangenen Woche ein Treffen mit den führenden Aufsichtsbehörden Russlands vorausgegangen.

Nach Ansicht von Kommunikationsminister Nikolay Nikiforow wird der Krypto-Rubel in naher Zukunft ausgegeben werden. Die neue Kryptowährung werde „die Zahlung der privaten Einkommenssteuer modernisieren“.

Russland hat eine private Einkommenssteuer von pauschal 13 Prozent (Flat tax). Allerdings hat Putin laut einem Bericht der Moscow Times für 2018 eine Reform des Steuersystems angeordnet, um das Wirtschaftswachstum zu verstärken.

Laut Minister Nikiforow soll die Einkommenssteuer künftig bei der Umrechnung fällig werden. „Wenn der Besitzer die Herkunft seiner Krypto-Rubel nicht erklären kann, dann wird die Steuer für ihn 13 Prozent betragen, wenn er sie in russische Rubel konvertiert.“

Zudem werde die Menge der Krypto-Rubel nicht durch den Prozess des Mining ausgeweitet. Vielmehr gebe es „höchstwahrscheinlich ein geschlossenes Modell mit einer bestimmten Menge regulierter Emissionen“.

Russlands Zentralbank hatte sich bereits Anfang des Monats für eine nationale russische Kryptowährung ausgesprochen. Die stellvertretende Zentralbankchefin Olga Skorobogatowa sagte, dass dies eine Reihe von Vorteilen für Russland bringen werde.

„Die Schaffung einer nationalen Kryptowährung kurbelt das Wachstum der digitalen Zahlungen an, darunter möglicherweise auch grenzüberschreitende Zahlungen“, zitiert sie die russische Nachrichtenagentur Tass.

Auch der stellvertretende Premierminister Igor Schuwalow sprach sich bereits im August für die Schaffung eines Krypto-Rubels aus. Seiner Ansicht nach würde eine staatliche Kryptowährung zur Stärkung der russischen Wirtschaft beitragen.

Allerdings hat die Einführung eines staatlichen russischen Krypto-Rubels nichts mit einer Legalisierung der anderen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash oder Litecoin zu tun.

Nach dem Treffen mit Putin in der vergangenen Woche entschieden die Aufsichtsbehörden, dass Russland die Ausgabe von Kryptowährungen, ihren Handel und das Mining regulieren wird.

Laut einem Bericht der Kreml-nahen Nachrichtenagentur Russia Today wies Putin zwar auf die Risiken der Kryptowährungen hin. Zugleich aber nannte er es „wichtig, keine unnötigen Hürden zu schaffen, sondern vielmehr die notwendigen Bedingungen für einen Ausbau des nationalen Finanzsystems zu schaffen“.

Das russische Finanzministerium und die Zentralbank des Landes wollen noch bis Ende dieses Jahres einen Gesetzentwurf zur Regulierung der Kryptowährungen ausarbeiten, sagte Finanzminister Anton Siluanow.

Eigentlich sollte der Entwurf bereits vorliegen. Doch die Behörden hatten keine gemeinsame Linie gefunden. Während das Finanzministerium eine Legalisierung vorschlug, warnte die Zentralbank vor einem Kontrollverlust über die Geldströme aus dem Ausland.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...