Die Immobilienpreise in einer der teuersten Regionen der USA, dem Stadtteil Manhattan in New York, sind im Herbst deutlich zurückgegangen. Im dritten Quartal gingen die Kaufsummen für große Büroflächen mit einem Mindestpreis von 5 Millionen Dollar im Vergleich zum Herbst 2016 um 67 Prozent auf 991 Millionen Dollar zurück. Dies ist der niedrigste Wert seit 2012 und rund 90 Prozent weniger als die Erlöse vom ersten Quartal 2015, berichtet Wolfstreet.
„Das dritte Quartal könnte den Auftakt zur Rückkehr zur Normalität für den attraktiven Immobilien-Markt Manhattans eingeläutet haben“, kommentiert der auf Immobilien spezialisierte Finanzblog Commercial Café.
Die Anzahl der abgeschlossenen Geschäfte lag im dritten Quartal bei nur 6 – 40 Prozent weniger als im zweiten Quartal und 70 Prozent weniger als im ersten Quartal 2015. Die nachlassende Nachfrage nach kommerziellen Flächen führte außerdem dazu, dass der durchschnittliche Preis pro Quadrat-Fuß im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent fiel.
Ein wichtiger Grund für die Abkühlung soll der Rückzug großer chinesischer Investoren sein. Diese werden von der Regierung in Peking inzwischen strenger beaufsichtigt, weil diese eine illegale Verschiebung großer Gelder ins Ausland verhindern möchte. Dahinter steht der Wunsch, ein Wiederaufflammen der Kapitalflucht sowie Transaktionen im Rahmen der Korruption zu verhindern. Noch im zweiten Quartal hatte das Konglomerat HNA Group für 2,2 Milliarden Dollar das Bürogebäude 245 Park Avenue gekauft. Die Kaufsumme ist mehr als doppelt so hoch, wie alle sechs Geschäfte im dritten Quartal. Mit 1.282 Dollar je Quadrat-Fuß gehörte das Geschäft zudem zu den teuersten jemals getätigten seiner Art in Manhattan.