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Das in der Produktion des US-amerikanischen Autobauers Tesla herrschende Chaos wird offenbar. Nach einem Rundruf von Tesla-Gründer Elon Musk mit Investoren am Dienstag wurde klar, dass sich die serienmäßige Fertigung des Model 3 mindestens um mehrere Monate verschieben wird. Wie die Financial Times berichtet, habe Musk den Zeitpunkt, ab dem Tesla 5.000 Stück des Model 3 pro Woche fertigen könne, um 3 Monate auf Ende März 2018 verschoben. Mit dem Model 3, welches zu 35.000 Dollar angeboten werden soll, will Tesla den Massenmarkt für Elektroautos begründen und dominieren. Vor diesem Hintergrund ist die wöchentliche Produktion von nur 5.000 Fahrzeugen bemerkenswert.
Bereits in den vergangenen Wochen gab es mehrere Anzeichen dafür, dass die Produktion des Model 3 nicht wie erwartet anlaufen kann. Interessant ist zudem, dass Tesla entgegen früherer Zusagen keinen Zeitraum mehr benennt, ab dem 10.000 Fahrzeuge pro Woche gefertigt werden können. „Die Fertigung des Model 3 besteht aus tausenden Prozessen. Wir kommen nur so schnell voran, wie der langsamste und am wenigsten funktionierende dieser Prozesse“, wird Musk von der FT zitiert.
Von Tesla veröffentlichte Zeitpläne für Kundenreservierungen zeigen, dass das Model 3 nicht wie geplant Ende 2017, sondern praktisch zu einem unbestimmten Zeitpunkt im Jahr 2018 auf den Markt kommen wird. Musk selbst sagte bei dem Rundruf, dass sich Tesla „im achten Kreis der Hölle“ befinde. Der Aktienkurs des Unternehmens sackte am Donnerstag bereits um fast 9 Prozent ab.
Die Schwierigkeiten beim Model 3 wirken sich unterdessen auf die gesamte Unternehmung aus, weil offenbar Kapazitäten aus anderen Bereichen abgezogen werden. „Entgegen früherer Berichte ist es nicht das kalifornische Werk, welches die Produktionsengpässe verursacht, sondern Teslas riesige Batteriefabrik in Nevada. Die Umleitungen von Ressourcen, um die Probleme zu beheben, dürften zu Verzögerungen in den Bereichen Autopilot, Solardächer, Tesla Semi und Tesla Network führen“, schreibt Bloomberg.
Tesla schreibt seit vielen Monaten Verlust, die sich im dritten Quartal auf rund 619 Millionen beliefen. Lange Zeit glaubten die Aktionäre jedoch an einen Erfolg des Unternehmens – der Aktienkurs verdoppelte sich zwischen Dezember 2016 und Oktober 2017 von etwa 180 Dollar auf 360 Dollar.