Finanzen

Chiphersteller Broadcom will Konkurrent Qualcomm kaufen

Lesezeit: 1 min
06.11.2017 14:01
Der US-Chiphersteller Broadcom hat ein Übernahmeangebot für den Konkurrenten Qualcomm abgegeben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Broadcom will mit der größten jemals getätigten Übernahme in der Technologiebranche einen neuen Chipgiganten schmieden, berichtet Reuters. Dem Wettbewerber Qualcomm werde eine Offerte für insgesamt 130 Milliarden Dollar inklusive Schulden unterbreitet, teilte der US-Konzern am Montag mit. Qualcomm bestätigte, ein nicht abgestimmtes Gebot erhalten zu haben. Eine Fusion der beiden Unternehmen, die vor allem Smartphone-Hersteller beliefern, dürfte dem Konkurrenten Intel Kopfschmerzen bereiten. Zuletzt hatte sich der weltgrößte Chipkonzern auch wieder stärker um Smartphone-Anbieter bemüht und unter anderem Apple gewonnen.

An der Wall Street kam das Gebot gut an: Die Qualcomm-Aktie legte vorbörslich 3,4 Prozent zu. Bei Broadcom ging es 0,3 Prozent nach oben.

In der Chipbranche, in der die einzelnen Hersteller hohe Entwicklungskosten tragen, grassiert seit einiger Zeit das Fusionsfieber. So hat Broadcom auch noch nicht den 5,5 Milliarden Dollar schweren Kauf von Brocade Communications abgeschlossen. Qualcomm selbst befindet sich derzeit mitten in der 38 Milliarden Dollar schweren Übernahme des niederländischen Chipanbieters NXP, der einst zu Philips gehörte. Laut Wall Street Journal strebt der Chiphersteller Marvell Technology den Kauf des Konkurrenten Cavium an, wodurch ein Konzern mit etwa 14 Milliarden Dollar Marktwert entstehen würde.

Die Qualcomm-Offerte sei unabhängig davon, ob der Deal mit NXP zu den genannten Bedingungen zustandekomme oder platze, teilte Broadcom mit. Der Konzern bietet den Qualcomm-Aktionären nach eigenen Angaben 60 Dollar pro Aktie in bar sowie 10 Dollar je Aktie in Broadcom-Anteilsschein. Dies entspricht einem Aufschlag von fast 28 Prozent auf den Qualcomm-Schlusskurs von Donnerstag. Bisher scheinen Broadcom und Qualcomm noch nicht direkt miteinander gesprochen zu haben. Einem FT-Bericht zufolge will Qualcomm die Offerte als zu niedrig zurückweisen. Insider hatten Reuters bereits am Freitag über ein möglicherweise anstehendes Gebot informiert.

Qualcomm versorgt Smartphone-Hersteller wie Apple, Samsung und LG mit sogenannten Modem-Chips, die die Telefone mit drahtlosen Daten-Netzwerken verbinden. Broadcom ist ebenfalls ein wichtiger Lieferant von WiFi-Chips an dieselben Abnehmer. Diese gelten eher als Standardprodukte und sind deutlich günstiger als Modem-Chips.

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Stellenabbau: IG Metall und Betriebsrat präsentieren Masterplan
20.11.2024

Im Zuge der Debatte um den VW-Stellenabbau arbeiten IG Metall und Betriebsrat an einem Gegenentwurf zu den vom Konzern geplanten...

DWN
Finanzen
Finanzen Rückläufige Verschuldung in Deutschland: Ein positives Signal oder ein Alarmsignal?
20.11.2024

Eigentlich klingt es wie eine gute Nachricht: Die Verschuldung in Deutschland ist leicht rückläufig. Doch Experten warnen, dass hinter...

DWN
Politik
Politik Klimakonferenz 2024: Baerbock erwartet harte Verhandlungen
20.11.2024

Auf der Klimakonferenz in Baku geht es um Milliardenbeträge. Bisher gab es nur wenig Fortschritt, doch nun kommen die zuständigen...

DWN
Politik
Politik Nach Ampel-Aus: Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz drohender Haushaltssperre! Wie politisches Versagen Deutschland in den Bankrott führt
20.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...

DWN
Politik
Politik Ostsee-Kabel unter Verdacht: Schwedische Behörden untersuchen mögliche Sabotage
19.11.2024

Sabotageverdacht bei Ostsee-Kabeln! Zwei wichtige Unterseekabel zwischen Finnland, Schweden, Deutschland und Litauen wurden beschädigt....

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lange bekommt man noch Kindergeld? Falsche Informationen zur Abschaffung in Umlauf
19.11.2024

In den sozialen Medien verbreitet sich die Nachricht, dass das Kindergeld zum Januar 2025 abgeschafft wird. Doch diese Behauptung ist...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Start-ups im Kapital-Dilemma – Berlin bleibt Hoffnungsträger
19.11.2024

Deutsche Start-ups 2024: Weniger Wagniskapital, aber Berlin bleibt eine globale Größe! Trotz Rückschlägen zeigt der Kontinent...

DWN
Politik
Politik Russlands erneuerte Atomwaffendoktrin: Drohgebärde oder Abschreckung?
19.11.2024

Wann könnte Russland Atomwaffen einsetzen? Der Kreml veröffentlicht ein neues Dokument an einem bedeutsamen Datum.