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Beim wirtschaftlichen Zusammenwachsen der Staaten der Euro-Zone zeigt sich einer Studie der Europäischen Zentralbank zufolge ein starkes Nord-Süd-Gefälle. So hätten sich insbesondere die baltischen Staaten und die Slowakei bei den Haushaltseinkommen dem EU-Durchschnitt deutlich angenähert, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Fachaufsatz mehrerer EZB-Experten und einer slowakischen Ökonomin.
Sie untersuchten, wie nahe sich die Staaten zwischen dem Start der Euro-Währungsunion 1999 und dem Jahr 2016 gekommen sind. Einige Länder, insbesondere im Süden der Währungsunion, hätten „die in sie gesetzten Erwartungen“ in dieser Hinsicht jedoch nicht erfüllt. Der Euro war 1999 als Buchgeld und drei Jahre später zum Jahr 2002 als Bargeld in der Währungsunion eingeführt worden.
Als besonders „frappierend“ betrachten es die Autoren, dass die Gemeinschaftswährung die wirtschaftliche Annäherung der zwölf frühen Mitglieder der Euro-Zone nicht wesentlich gefördert habe: „Anders als ursprünglich erwartet, hat die Einführung des Euro kaum als Katalysator schnellerer Konvergenz gewirkt.“ So habe beispielsweise Spanien in Sachen Einkommensentwicklung den Rückstand zum EU-Durchschnitt binnen 18 Jahren nicht wettmachen können. Griechenland sei sogar noch zurückgefallen.
Auch Italien stellen die Autoren ein schlechtes Zeugnis aus: So habe der Mittelmeerstaat ursprünglich beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf zu den eher wohlhabenden Ländern gehört, sei mittlerweile aber in die Gruppe der ärmeren Staaten abgerutscht. Die Folgen der Weltfinanzkrise in den Jahren 2008/09 erklärten diesen Absturz nur teilweise. Vielmehr seien die Probleme in dem von strukturellen Schwächen und chronischer Wachstumsschwäche gebeutelten Land auch hausgemacht. Ein Gegenbeispiel sei Irland, das die Krise zwischen 2008 und 2013 relativ gut weggesteckt und sich im Club der eher wohlhabenden Staaten gehalten habe.