Politik

USA kündigen internationale Koalition gegen den Iran an

Die USA haben eine Metallröhre präsentiert, die aus dem Iran stammen und im Jemen eingesetzt worden sein soll.
15.12.2017 00:50
Lesezeit: 1 min

Die USA haben nach eigenen Angaben erstmals direkte Beweise für eine Verstrickung des Irans in den Bürgerkrieg im Jemen. Vertreter des US-Verteidigungsministeriums und die amerikanische UN-Botschafterin Niki Haley präsentierten am Donnerstag auf einer Luftwaffenbasis bei Washington Überreste von Waffen, die nach ihren Angaben die Reste ballistischer Kurzstreckenraketen aus iranischer Herstellung sind. Die Waffen seien vom Iran an die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen geliefert worden, sagte Haley. Die iranische UN-Vertretung wies die Vorwürfe als konstruiert zurück.

Der Fund belege eindeutig einen krassen Verstoß des Irans gegen bestehende Sanktionen der Vereinten Nationen, sagte Haley. Sie kündigte den Aufbau einer Allianz gegen den Iran an. "Wir werden eine internationale Koalition bilden, die den Iran und das, was er tut, zurückdrängen wird", sagte Haley. Man lade auch die Vertreter anderer Länder ein, das Beweismaterial in Augenschein zu nehmen.

Unter einer UN-Resolution im Zusammenhang mit dem Atomabkommen zwischen der Staatengemeinschaft und dem Iran ist es dem Land verboten, Waffen ohne vorherige Genehmigung durch den UN-Sicherheitsrat außerhalb des Landes zu liefern. Eine Resolution zum Jemen verbietet auch Waffen-Lieferung an die schiitischen Huthi-Rebellen.

Die präsentierten Waffen-Teile wurden nach US-Angaben nach dem vom Jemen ausgegangenen Angriff auf den Flughafen der saudi-arabischen Hauptstadt Riad Anfang November sichergestellt. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist nicht möglich. Die iranische Regierung hat die Beweise als Fälschungen bezeichnet, berichtet Reuters.

Saudi-Arabien steht im Jemen an der Spitze einer Koalition, die einen völkerrechtswidrigen Krieg in dem Land führt. Im Jemen hungern den UN zufolge sieben Millionen Menschen. Allein eine Million Kinder sind durch Diphtherie gefährdet. Durch den seit 2015 dauernden Krieg ist das Gesundheitswesen weitgehend zusammengebrochen. Mehr als 10.000 Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Die saudische Koalition geht mit großer Härte gegen die Zivilbevölkerung vor. Über zwei Millionen wurden vertrieben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...