Finanzen

China steigt zum Großkäufer von Flüssiggas auf

Lesezeit: 1 min
27.12.2017 17:12
China ist weltweit zum zweitgrößten Abnehmer von verflüssigtem Erdgas aufgestiegen.
China steigt zum Großkäufer von Flüssiggas auf

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Volksrepublik China hat im laufenden Jahr Südkorea überholt und ist damit zum weltweit zweitgrößten Käufer von verflüssigtem Erdgas (LNG) aufgestiegen. Dies berichtet das Rohstoffportal oilprice.com unter Berufung auf Daten von Reuters.

China hat demzufolge 38 Millionen Tonnen Flüssiggas im laufenden Jahr importiert – was in etwa einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent entspricht. Südkorea kaufte etwa 37 Millionen Tonnen, während Japan mit 83,5 Millionen Tonnen die Liste der Importeure anführt.

Beobachter rechnen damit, dass die Nachfrage aus China in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Insbesondere die Bestrebungen der Regierung, überflüssige Kohlekraftwerke zu schließen und die daraus entstehenden Versorgungslücken mit Erdgas zu füllen, dürften zu mehr Importen führen. In den vergangenen Wochen kam es in China bereits zu großflächigen Heizungsausfällen aufgrund der Abschaltung der Kohlekraftwerke. „Wir erwarten in den Wintern der kommenden drei oder vier Jahre Aufschwünge bei der Nachfrage vor dem Hintergrund des Umstiegs von Kohle auf Erdgas“, wird ein Analyst von Wood Mackenzie von Reuters zitiert.

Die Entwicklung dürfte Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Flüssiggas künftig in Asien gehandelt wird. Denn während Südkorea und Japan langfristige Lieferverträge mit den Produzenten favorisieren, handeln die Chinesen ihre Verträge lieber kurzfristig am Spotmarkt aus. Die LNG-Preise am asiatischen Spotmarkt hatten sich seit Juni auf derzeit etwa 11,20 Dollar pro Million britischer Thermaleinheiten verdoppelt. Dies ist der höchste Preis seit November 2014.

Möglich ist aus Sicht von Beobachtern allerdings, dass auch die steigenden Importe nach China das derzeit bestehende Überangebot auf dem Weltmarkt für LNG nicht beseitigen können, weil in den kommenden Monaten viel neue Exportkapazitäten auf den Markt gelangen werden. Die Internationale Energieagentur erwartet, dass der globale Markt bis etwa zum Jahr 2025 überversorgt sein wird.

Japan, China und Südkorea verbrauchen derzeit rund 60 Prozent der weltweit konsumierten Menge LNG. Zu den größten Förderländern gehören Katar, Australien und Malaysia. Produzenten aus den USA versuchen seit einiger Zeit, ihren Anteil an den Weltmärkten zu erhöhen. Während sie aber in Europa erste Erfolge feiern können, ist ihr Erdgas für den asiatischen Markt zu teuer.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsch-chinesische Beziehung: So reagiert China auf Scholz’ Besuch
16.04.2024

Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China hat in den vergangenen Tagen die chinesischen Medien beschäftigt. Zum Abschluss seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...