Politik

Iran: Gabriel will Zusammenarbeit fördern

Lesezeit: 1 min
03.10.2016 13:59
Deutsche Unternehmen setzen auf Geschäftsbeziehungen mit dem Iran. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will diesen Umstand nutzen.
Iran: Gabriel will Zusammenarbeit fördern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will mit seiner Iran-Reise auch den Reformern in dem Ölförderland Beistand leisten. „Wir haben das Ziel, die jetzige Regierung zu unterstützen in ihrem Öffnungskurs“, sagte er am Montag in Teheran vor Beginn seiner politischen Gespräche. Er bekräftige aber zugleich, schwierige Themen wie Syrien, Israel oder Fragen der Rechtsstaatlichkeit gegenüber der iranischen Führung anzusprechen. Alle am Syrien-Krieg beteiligten Kräfte müssten das „mörderische“ Tun dort beenden. Das gelte gerade auch für Russland und den Iran, die beide Syriens Machthaber Baschar al-Assad unterstützen.

Gabriel warb zugleich für engere Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und dem Iran. „Die Iraner sind ein ausgesprochen zuverlässiger Kreditpartner“, sagte er. Sie hielten ihre Abmachungen in der Regel ein. Dennoch behinderten Finanzierungsfragen die Expansion der Geschäfte. Insgesamt sieht der Minister sowohl auf deutscher als auch auf iranischer Seite großes Interesse, die Wirtschaftsbeziehungen wieder weitaus enger zu gestalten.

Der Warenaustausch zwischen dem Iran und Deutschland lag 2015 bei rund 2,4 Milliarden Euro. In den ersten sechs Monaten diesen Jahres stiegen die deutschen Exporte um 15 Prozent. Die Hoffnungen deutscher Unternehmen, nach dem Ende der meisten Wirtschaftssanktionen gegen das Land ihre Geschäfte mit dem Iran massiv auszubauen, haben sich dennoch bislang nicht im erhofften Maße erfüllt.

Am Rande des Iran-Besuchs von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel haben bereits eine Reihe von deutschen Firmen Verträge mit iranischen Partnern unterzeichnet. Über den Umfang der vereinbarten Geschäfte war zunächst nichts zu erfahren. Weitere Vertragsabschlüsse sind im Rahmen des Besuchs noch möglich, hieß es am Montag in der Delegation, die mehr als 100 Wirtschaftsvertreter umfasst. Bekannt sind bislang eine Grundsatzerklärung des Anlagenbauers SMS mit einem iranischen Partner im Bereich Stahl/Pipelines. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte weiter mit, dass Mitsubishi Deutschland den Zuschlag für die Modernisierung von Gaskraftwerken im Iran erhielt und der Anlagenbauer Keller HCW für den Bau einer Ziegelfabrik. Zudem vereinbarten die beiden Notenbanken der Länder eine technische Zusammenarbeit.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...