Politik

USA kündigen Waffenruhe mit Russland in Syrien auf

Die USA kündigen die Kooperation mit Russland zur Sicherung der Waffenruhe in Syrien einseitig auf. Damit könnte die Lage in Syrien eskalieren und sich zu einer direkten Konfrontation zwischen den Supermächten auswachsen.
03.10.2016 21:27
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Regierung hat am Montag die bilaterale Kooperation mit Russland zur Aufrechterhaltung des Waffenstillstands in Syrien einseitig aufgekündigt. Das kommt einer Aufkündigung des Waffenstillstands in Syrien gleich, für die Moskau und Washington als Garanten fungierten. Das US-Außenministerium teilt in einer Aussendung mit, dass Russland seinen Verpflichtungen, die aus dem humanitären Völkerrecht und der UN-Resolution 2254 herrühren, nicht nachgekommen sei. Moskau wolle nicht oder sei nicht fähig, das syrische „Regime“, dazu zu bewegen, sich an die Vereinbarungen zu halten. Stattdessen habe Russland und das syrische „Regime“ sich für einen militärischen Kurs entschieden, der nicht im Einklang mit dem Waffenstillstand sei.

Moskau und Damaskus hätten verstärkte Angriffe auf zivile Gebiete ausgeführt, wozu auch Krankenhäuser gehören. Zudem hätten Russland und das syrische „Regime“ verhindert, dass humanitäre Hilfen an die Zivilbevölkerung gelangen. Dazu gehöre auch der Angriff auf ein humanitären Hilfs-Konvoi, der am 19. September stattfand.

Tatsächlich war die Lage in Syrien nach dem Angriff der von den USA geführten Koalition auf die syrische Armee bei Deir Ez Zoor außer Kontrolle der geraten. US-Außenminister John Kerry hatte den Angriff damals als Versehen bezeichnet, sich entschuldigt und eine interne Untersuchung angekündigt.

Das Problem der US-Regierung ist, dass die Kampfführung im wesentlichen bei der CIA liegt, die zahlreiche islamistische Söldner unterstützt. So profitierte der IS von den Bomben auf Deir Ez Zoor und konnte eine Gegenoffensive starten. Nach einem bis heute ungeklärten Angriff auf einen Hilfskonvoi, von dem die US-Regierung überzeugt ist ist, dass die syrische Regierung ihn veranlasst habe, fordert die CIA die Ausrüstung der Söldner mit Boden-Luft-Raketen - eine Forderung, die Saudi-Arabien schon vor Monaten erhoben hat.

Wenige Stunden vor der Aufkündigung der Waffenruhe hatte Russland seinen Ausstieg aus dem Atom-Abkommen mit den USA angekündigt und einen Abzug von US-Truppen aus Osteuropa gefordert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.