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Höhere Kosten für Energie und Lebensmittel haben die deutschen Verbraucherpreise 2017 so kräftig steigen lassen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte und damit eine Schätzung von Ende Dezember bestätigte. Das ist der stärkste Anstieg seit 2012 mit damals 2,0 Prozent.
2016 betrug die Inflationsrate 0,5 Prozent und 2015 nur 0,3 Prozent. Sie liegt damit nahe der Zielmarke von knapp zwei Prozent, die die Europäische Zentralbank als ideal für die Wirtschaft hält. Allein im Dezember lag die Teuerungsrate bei 1,7 Prozent.
Wichtigster Preistreiber 2017 waren der Behörde zufolge die Energiepreise. Sie verteuerten sich über das Jahr um 3,1 Prozent. Zwischen 2014 und 2016 war Energie allerdings jährlich jeweils 2,1 Prozent, sieben Prozent und 5,4 Prozent billiger geworden. Am stärksten legten vergangenes Jahr leichtes Heizöl mit einer Teuerung von 16 Prozent und Kraftstoffe mit sechs Prozent zu. Die Gaspreise sanken im Schnitt um 2,8 Prozent, Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme um 1,5 Prozent.
Auch Nahrung wurde um drei Prozent teurer, deutlich mehr als in den Vorjahren. Bei Speiseölen und -fetten lag die Teuerung bei 21,4 Prozent, für Molkereiprodukte mussten die Verbraucher im Schnitt 9,7 Prozent mehr ausgeben.
Mit 1,4 Prozent vergleichsweise moderat stiegen die Preise für Dienstleistungen. Wichtigster Faktor ist hier die Nettokaltmiete, die durchschnittlich 1,6 Prozent zulegte. Einen starken Rückgang gab es bei den Preisen für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen, die wegen der Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes um 6,9 Prozent sanken.
Im Dezember allein lag die Teuerung bei 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dabei fällt auf, dass die Energiepreise mit 1,3 Prozent nicht mehr so stark stiegen wie in den Vormonaten. Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucher hingegen drei Prozent mehr ausgeben. Zeitungen und Zeitschriften waren im Dezember etwa 5,1 Prozent teurer als vor einem Jahr, Tabakwaren 4,6 Prozent. Mit neun Prozent deutlich gesunken sind hingegen die Kosten für Versicherungsdienstleistungen für Verkehr.