Wirtschaft

USA liefern Kohle für neue Kraftwerke in Fukushima

Die USA werden Japan künftig mit Kohle beliefern. Die Lieferungen gehen an Kombikraftwerke mit integrierter Kohlevergasung in der Präfektur Fukushima.
20.01.2018 19:29
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der US-Kohleproduzent Cloud Peak Energy Logistics (CPEL) hat einen Exportvertrag zur Lieferung von Kohle an zwei neue IGCC-Kraftwerke (Integrated Coal Gasification Combined Cycle) in Japan unterzeichnet.

Im Rahmen der Vereinbarung mit dem Handelsunternehmen JERA Trading in Singapur wird CPEL Kohle aus seinem Spring Creek-Bergwerk in Montana liefern. Im Einzelnen wird BNSF Railway Kohlevorkommen an die Westshore-Terminals in Vancouver transportieren, wo sie auf Frachtschiffe zur Lieferung an die japanischen Kraftwerke in der Präfektur Fukushima verladen werden.

Die Kohletransporte sollen bereits Ende 2019 beginnen und 30 bis 40 Monate andauern.

Colin Marshall, Präsident von Cloud Peak Energy, sagte dem Online-Magazin Mining Technology: „Cloud Peak Energy ist erfreut, Teil des IGCC-Projekts in Fukushima zu sein und Japans Investitionen in die Kohletechnologie der nächsten Generation zu unterstützen. Wenn ähnliche Anlagen in den USA gebaut würden, würde dies viel dazu beitragen, die Bedenken hinsichtlich der CO2-Emissionen auszuräumen und gleichzeitig kostengünstigen, zuverlässigen Strom zu liefern.”

Ronan Lory, Geschäftsführer von JERA Trading, wörtlich: „JERA Trading ist froh, mit Cloud Peak Energy ein langfristiges Kohleeinkaufs-Abkommen abgeschlossen zu haben. Es zeigt, dass Nordamerika ein wichtiger Lieferant von Qualitätskohle ist.”

Die beiden IGCC-Anlagen werden von Mitsubishi zusammen mit Mitsubishi Heavy Industries, Mitsubishi Electric, der Tokyo Electric Power Company Holdings und Joban Joint Power gebaut und entwickelt.

Die erste neue IGCC-Anlage wird voraussichtlich ab September 2020 in Betrieb gehen.

Hintergrund zu IGCC-Kraftwerken

IGCC-Kraftwerke sind Kombikraftwerke mit integrierter Kohlevergasung. RWE führt dazu aus: „Bei einem IGCC-Kraftwerk wird die Kohle nicht in einem herkömmlichen Dampfkraftwerk verfeuert, sondern zunächst getrocknet und dann in einem Vergaser mit Luft oder reinem Sauerstoff bei hohen Temperaturen und unter Druck in ein brennbares bzw. reaktives Gas umgewandelt. Das aus den Hauptbestandteilen Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2) bestehende Gas wird anschließend gekühlt und von Partikeln und anderen unerwünschten Bestandteilen gereinigt. Mit Hilfe von Wasserdampf kann dann CO in einer sogenannten Shift-Stufe zu Kohlendioxid (CO2) und weiterem H2 umgewandelt werden.”

Kohle wird bei der IGCC-Technologie nicht direkt verfeuert, sondern bei hohen Temperaturen und hohem Druck in ein Synthesegas umgewandelt. Das bei diesem Prozess entstehende Kohlendioxid kann effizient abgetrennt und einer Endlagerung zugeführt werden, so die dpa.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...