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Der Southern Gas Corridor (SGC) ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte weltweit und verbindet Aserbaidschan mit Europa, berichtet Oilprice.com. Über den SGC soll Gas aus dem Kaspischen Meer nach Europa transportiert werden. Zum SGC gehören die bereits aktiven oder geplanten Öl- und Gasprojekte Shah Deniz 2, das Sangachal Terminal, die Südkaukasus-Pipeline (SCPX), die Trans Anatolian Pipeline (TANAP), die Trans Adriatic Pipeline (TAP) und das italienische Gasfernleitungs-Netzwerk. Das geht aus der offiziellen Webseite des Projekts Trans Adriatic Pipeline hervor.
Der SGC ist etwa zu 80 Prozent fertiggestellt. Der erste Gasstrom für Europa wird für 2020 erwartet. Da der europäische Gasverbrauch in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist und die EU ihre Gasimporte diversifizieren will, setzt sie auf den SGC. Doch auch Aserbaidschan wird durch den Gasexport nach Europa profitieren, denn der Gassektor Aserbaidschans macht 45 Prozent seines BIPs und 75 Prozent seiner Staatseinnahmen aus.
Der Importbedarf an Erdgas in Europa wird in den nächsten zehn Jahren weiter steigen, da die Niederlande und Großbritannien von Gasexporteuren zu Importeuren wechseln und die norwegische Energiepolitik neue Öl- und Gas-Offshore-Projekte einfrieren wird, so Oilprice.com.
Aserbaidschan wird eine wichtige Rolle in der europäischen Energiesicherheit spielen, nicht nur als europäischer Partner mit einer stabilen Wirtschaft, sondern auch als Lieferant mit wachsendem Exportpotential des dringend benötigten Rohstoffs in einem Umfeld steigender Energiepreise.
Turkish Stream wird nach Angaben von Oilprice.com keine Konkurrenz für den SGC darstellen, da die EU-Kommission dem SGC eine Priorität einräumt. Wenn die EU-Kommission Russland keine Garantie für den zweiten Strang von Turkish Stream gibt, wird die Umsetzung des zweiten Strangs gefährdet sein. Der erste Strang von Turkish Stream versorgt ausschließlich die Türkei.