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Nach Schätzungen der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) wird sich der globale Bedarf an Lithium von derzeit etwa 33.000 Tonnen bis zum Jahr 2025 mindestens verdoppeln. Einige Experten wie Jaime Alee, Direktor des Lithium-Programms an der Universidad de Chile, warnten zuletzt jedoch auch vor einer Blase: „Die Reserven liegen weltweit geschätzt bei 40 Millionen Tonnen.” Ein akuter Mangel sei daher unwahrscheinlich. Auch aus der DERA hieß es, zumindest bis 2025 müsse man nicht um eine ausreichende Versorgung bangen – jedenfalls bei Annahme optimistischer Szenarien, berichtet die dpa.
Nach der Studie „Rohstoffe für Zukunftstechnologien“, die das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI 2016 im Auftrag der DERA erstellt hat, wird die Nachfrage bis 2035 vor allem durch die E-Mobilität stark steigen. Der zusätzliche Bedarf alleine für die elektrisch betriebenen PKWs wird auf das 3,5-fache der heutigen globalen Lithiumproduktion geschätzt.
China ist einer der aktivsten Spieler bei diesem Rohstoff. Dessen Nachfrage als strategische Ressource kommt nicht von ungefähr: Mit mehr als 500.000 verkauften Elektro- und Hybridwagen hat sich die Volksrepublik 2017 zum größten Absatzmarkt für E-Autos entwickelt. Peking will aber nicht nur Weltmarktführer in der E-Mobilität sein, sondern auch die vorgelagerte Produktion von Batterien dominieren.
Schon heute verbraucht China über 40 Prozent des weltweiten Lithiums. Es streckt daher seine Fühler nach Südamerika aus – und auch nach Australien, wo der Rohstoff ebenfalls in großem Stil gewonnen wird. Der chinesische Autohersteller Great Wall Motors kaufte sich kürzlich beim australischen Konzern Pilbara Minerals ein, der über große Lithium-Minen verfügt. Die Pekinger Investmentfirma GSR Capital will sich laut Berichten am Lithium-Produzenten SQM aus Chile beteiligen.
China war 2010 mit einem Anteil von 35 Prozent der größte Lithium-Konsument der Welt. Darauf folgten Europa mit einem prozentualen Anteil von 24 Prozent und anschließend Japan und Südkorea, berichtet European Lithium.
CNN Money umschreibt Lithium als das „Gold des 21. Jahrhunderts". Insbesondere die US-Konzerne Tesla, Google und Apple wollen in den kommenden Jahren ihre Investitionen im Elektro-Autosektor deutlich anheben, was die Nachfrage nach Lithium erhöhen wird. Hauptförderer von Lithium sind aktuell Australien, Chile, Argentinien, China, Zimbabwe, Portugal und Brasilien, berichtet Investing News. China und Europa sind die größten Konsumenten von Lithium.
In Europa wird Lithium in Österreich, Finnland, Tschechien und Portugal abgebaut oder soll abgebaut werden. In Deutschland hatte das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden Württemberg (ZSW) erstmals im März heimische Lithium-Batterien hergestellt, berichtet top agrar online.