Ein schwerer Vorfall ereignete sich laut Keep Talking Greece am Freitagmorgen um 10 Uhr, als fünf türkische Kriegsschiffe drohten, das vom italienischen Energieunternehmen ENI in Auftrag gegebene Bohrschiff SAIPEM 12000 zu versenken. Das Bohrschiff hatte den Block 3 der Wirtschaftszone (AWZ) Zyperns erreicht, um das Ziel in Soupia zu erreichen.
Laut zyprischen und türkischen Medien kontaktierte der Kapitän eines der türkischen Kriegsschiffe die SAIPEM und drohte, das Bohrschiff zu versenken, sollte es seinen Weg nicht ändern. Das Bohrschiff änderte die Route und machte Manöver durch die türkischen Kriegsschiffe nach Westen und verließ das Gebiet.
Das vom italienischen Energiekonzern ENI gecharterte Bohrschiff “Saipem 12 000” hat am Freitagmorgen seine Position in der Nähe eines Forschungsgebietes im Südosten der Hafenstadt Larnaka in Richtung Westen verlassen. Dies berichtete das zyprische Staatsradio (RIK). Ankara hatte mit Kriegsschiffen in den vergangenen zwei Wochen dieses Forschungsschiff daran gehindert, Bohrungen auf der Suche nach Erdgas zu starten, so die dpa.
Die EU hat laut Kathimerini die Türkei aufgefordert, sich in dem Konflikt zu mäßigen und will in den kommenden Wochen prüfen, ob es Gespräche mit der Türkei zu diesem Thema geben soll.
Ankara behauptet, durch Bohrungen nach Erdgas ohne Zustimmung der türkischen Zyprer würden deren Rechte missachtet. Die türkische Marine werde künftig neue solche Forschungen verbieten.
Nikosia will nun nach Aussagen des zyprischen Außenministers Ioannis Kasoulides die weitere Annäherung der Türkei an die EU blockieren. Zyperns Präsident Nikos Anastasiades will am Freitag beim EU-Gipfel die anderen Regierungschefs über die Lage informieren.
Die kleine Inselrepublik ist nach einem griechischen Militär-Putsch und dem Einmarsch des türkischen Militärs seit 1974 geteilt. Unter dem Meeresboden südlich der Insel werden reiche Erdgasvorkommen vermutet.