Politik

Seidenstraße: Finnen planen Eisenbahntunnel nach China

Ein finnischer Großinvestor plant den Bau eines Tunnels nach Estland als Teil einer neuen Handelsroute nach China.
03.03.2018 18:23
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit einem Eisenbahntunnel will der finnische Entwickler des Computerspiels Angry Bird, Peter Vesterbacka, die Länder Estland und Finnland verbinden. Mit seinem Vorhaben macht er europäischen Planungen Konkurrenz.

Wie die Brüsseler Onlinezeitung EU-Observer berichtet, soll der Tunnel nach Vorstellungen Vesterbackas bereits am 24. Dezember 2024 eröffnet werden. Verbinden soll das rund 100 Kilometer lange und etwa 15 Milliarden Euro teure Bauwerk die Städte Helsinki und Talinn. Verlaufen soll es durch die 80 Kilometer breite, finnische Bucht. Finanziert wird der Bau laut Vesterbacka zu zwei Dritteln von chinesischen Investoren. Unter anderem gebe es Gespräche hierzu mit chinesischen Bauträgern, die am Bau des chinesischen Infrastrukturprojekts der Neuen Seidenstraße zwischen China und Kasachstan beteiligt sind.

Ziel des Tunnels ist es, Transportwege zwischen Asien und Europa um tausende Seemeilen zu verkürzen und Lieferzeiten auf diese Weise zu straffen. Statt über den Suez-Kanal zu fahren, sollen asiatische Spediteure ihre Waren künftig in Nord-Norwegen vom Schiff auf die Schiene setzen und so in Rekordzeit bis nach Europa transportieren können. Eine Machbarkeitsstudie zum Ausbau des arktischen Schienennetzes steht laut Aussage des finnischen Verkehrsministers, Risto Murto, kurz vor der Veröffentlichung.

Handelsbeziehungen mit China bestehen in Finnland seit Längerem. Insbesondere der Absatz für seltene Rohstoffe wie Cobalt, Zink, Gold und Lithium ist auf dem chinesischen Markt steigend.

Mit dem Tunnelbau tritt Vesterbacka in direkte Konkurrenz zum EU-finanzierten FinEst Link-Projekt. Seit 2016 plant diese den Bau eines Eisenbahntunnels, um das finnische Helsinki und das estnische Talinn zu verbinden. Laut einer jüngst veröffentlichten Machbarkeitsstudie könnte das 40 Milliarden teure Projekt nach Vorstellungen der EU 2040 eröffnet werden.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Aus Müll wird Luxus: Pilzleder soll Tierhaut und Plastik ersetzen
12.06.2025

Tierhaut ist grausam, Kunstleder giftig – jetzt soll Abfall die Rettung bringen: Schwedische Forscher züchten edles Leder aus Pilzen,...

DWN
Politik
Politik Fall Gelbhaar: Grüne gestehen Fehler ein
12.06.2025

Erst lösten die Vorwürfe gegen den damaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar Aufregung aus – dann kamen Zweifel an ihrer...

DWN
Technologie
Technologie Wenn Klimarettung zur Illusion wird: Die Selbsttäuschung der Tech-Eliten
12.06.2025

Sie predigen Nachhaltigkeit, verbrauchen aber gigantische Energiemengen: Während Tech-Milliardäre den Planeten retten wollen, heizen ihre...

DWN
Politik
Politik Trump spielt mit dem Welthandel – und riskiert den Crash
12.06.2025

Ex-Handelsminister Wilbur Ross warnt: Trump führt einen Wirtschaftskrieg gegen die ganze Welt – kalkuliert, aggressiv und ohne...

DWN
Technologie
Technologie Mittelstand: mehr als 100.000 Euro jährlich durch Solaranlage und E-Autos sparen
12.06.2025

Solaranlagen und E-Autos sind für Unternehmen längst mehr als Prestigeprojekte. Eine neue Analyse zeigt anhand konkreter Lastgänge und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis treibt Zentralbanken: Gold überholt den Euro
12.06.2025

Rekord beim Goldpreis: Gold wird zur zweitgrößten Reserve nach dem Dollar. Die EZB zeigt, warum Zentralbanken den Euro zunehmend...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biontech Curevac Übernahme: Milliarden-Deal für mRNA-Krebstherapien
12.06.2025

Biontech greift nach Curevac – und verfolgt damit ehrgeizige Pläne in der Krebsmedizin. Der milliardenschwere Deal soll Know-how...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ohne VW, BMW & Mercedes-Benz: Das neue Playbook für Automotive-Investments
12.06.2025

Trumps Zölle, Chinas Plattformstrategie und strukturelle Schwächen bei Software und Skalierung zwingen deutsche OEMs zum Umdenken. Für...