Finanzen

Schattenbanken sind weltweit auf dem Vormarsch

Lesezeit: 1 min
05.03.2018 17:30
Unregulierte Schattenbanken verwalten ein deutlich steigendes Volumen an Geldern weltweit.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Immer mehr Kredit- und Finanzgeschäfte werden weltweit abseits der klassischen Bankenwelt durch unregulierte Finanziers abgewickelt, berichtet die Financial Times. Einem am Montag veröffentlichten Bericht des Finanzstabilitätsrats (FSB) zufolge bewegen sogenannte Schattenbanken ein schnell wachsendes Volumen von Vermögenswerten.

Insgesamt wuchs im Jahr 2016 der Schattenbank-Sektor global um 7,6 Prozent auf geschätzt nun 45,2 Billionen Dollar. Das sind rund 13 Prozent der gesamten Finanzvermögen in den untersuchten 29 Ländern und Regionen, welche der Finanzstabilitätsrat mit etwa 340 Billionen Dollar beziffert. Erstmals werteten die Analysten des FSB auch Daten aus China und Luxemburg aus.

Besonders aktiv sind Schattenbanken demzufolge in den Bereichen Hedge- und Geldmarktfonds, alternative Investmentfonds sowie spezielle Börsenhandelsgeschäfte.

Die nach wie vor nur wenig regulierten Schattenbanken haben nach der Finanzkrise ihren Anteil an der Gesamtbranche immer mehr ausgebaut. Sie gelten als riskant für das Gleichgewicht des Finanzsystems, wenn sie wie klassische Bankhäuser Gelder einsammeln und Kredite vergeben.

Rund 14,1 Billionen Dollar an Vermögenswerten entfielen Ende 2016 auf Schattenbanken in den USA. Mit einem Anteil von 31 Prozent war das Land damit Spitzenreiter.

Auf China kamen rund sieben Billionen Dollar, das waren rund 15,5 Prozent der gesamten Vermögenswerte des Sektors. Die Führung in Peking bemüht sich inzwischen verstärkt um eine Kontrolle der Schattenbanken. Sie befürchtet, dass eine größere Pleite oder der Ausfall zahlreicher Kredite zu Verwerfungen in der Volkswirtschaft führen könnte.

Das Steuerparadies Cayman Islands stand für 4,7 Billionen Dollar, das sind rund zehn Prozent des erfassten Schattenbanken-Sektors.

Auf Luxemburg entfielen etwa 3,2 Billionen Dollar und damit etwas über 7 Prozent des globalen unregulierten Bankenwesens.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Trumps Strafverfahren in Dokumenten-Affäre beendet - auch Vorwurf wegen Wahlbetrugs passé
25.11.2024

Sonderermittler Jack Samith hat lange um eine Verurteilung Donald Trumps gekämpft. Jetzt gibt er auf und stellt die Verfahren gegen den...

DWN
Politik
Politik Medien in Tel Aviv berichten: Israel will Waffenstillstand mit Hisbollah zustimmen - Libanon zuversichtlich
25.11.2024

Hinweise auf ein Ende des Krieges im Libanon verdichten sich. Medien berichten, Israels Kabinett wolle einer Vereinbarung für einen...

DWN
Politik
Politik Taurus-Lieferung: Soll Deutschland Marschflugkörper an die Ukraine liefern? Eine unendliche Debatte wird zum Wahlkampfthema
25.11.2024

Die Taurus-Lieferung sorgt seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine immer wieder für politische Diskussionen. Ausgerechnet die...

DWN
Immobilien
Immobilien Kaminofenverbot ab 2025: Neue Grenzwerte und bis zu 50.000 Euro Strafe
25.11.2024

Ab 2025 tritt ein bundesweites Immissionsschutzgesetz in Kraft, nachdem viele Kaminöfen in deutschen Haushalten entweder modernisiert oder...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp-Stellenabbau: 11.000 Jobs fallen bis 2030 weg - die Thyssenkrupp-Aktie steigt
25.11.2024

Deutschlands größte Stahlfirma Thyssenkrupp reagiert auf Nachfrageschwäche und steigenden Druck durch Billigimporte: Massive Einschnitte...

DWN
Politik
Politik Scott Bessent: Trumps neuer Finanzminister und seine Pläne für die Wirtschaft
25.11.2024

Trump hat einen Hedgefonds-Manager als Finanzminister nominiert. Scott Bessent, ehemaliger Chief Investment Officer bei Soros Fund...

DWN
Politik
Politik Wehrdienst: Fast die Hälfte der Deutschen für Wiedereinführung
25.11.2024

Der Krieg in der Ukraine hat die Verteidigungsbereitschaft in Deutschland verändert. Heute sind mehr Menschen bereit, das Land im...

DWN
Politik
Politik Wo Wohnen Luxus wird: Starker Anstieg bei Mieten in deutschen Großstädten
25.11.2024

Wohnungssuchende setzen häufig auf das Internet. Doch in den größten deutschen Städten werden die dort angebotenen Wohnungen immer...