Politik

Großbritannien weist russische Diplomaten aus

Die britische Regierung weist 23 russische Diplomaten aus. Russland kündigt eine Reaktion an.
14.03.2018 14:03
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Großbritannien weist 23 russische Diplomaten aus. Sie hätten eine Woche Zeit, das Land zu verlassen, sagte Premierministerin Theresa May am Mittwoch. Sie kündigte außerdem an, alle staatlichen russischen Vermögen im Land einzufrieren, wenn es Beweise dafür gebe, dass diese dazu eingesetzt würden, um Leben und Eigentum von Bürgern in Großbritannien zu bedrohen. Außerdem kündigte sie an, Großbritannien werde die Überprüfung von russischen Einwanderern intensivieren, um herauszufinden, welchen Hintergrund die Personen haben.

Die Regierung in London setzt zudem die hochrangigen diplomatischen Kontakte zu Russland aus. Dazu gehört laut TASS auch, dass die Briten einen Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in London abgesagt haben, der als Antwort auf einen Besuch von Boris Johnson in Moskau geplant gewesen war. Ganz abbrechen wollen die Briten den Kontakt laut TASS allerdings nicht.

Die russische Regierung hat eine Reaktion auf die Strafmaßnahmen angekündigt. Das Außenministerium in Moskau bezeichnete die am Mittwoch von London angekündigten Maßnahmen als "beispiellose grobe Provokation". Russland werde in Kürze darauf reagieren. Russland reagiert in der Regel reziprok auf westliche Maßnahmen: Nachdem Ende 2016 die USA zahlreiche russische Diplomaten ausgewiesen hatten, wiesen Russen ihrerseits US-Diplomaten aus Russland aus.

Hintergrund für die Maßnahmen ist die Vergiftung eines ehemaligen britische-russischen Agenten, von der die britische Regierung behauptet, sie sei "höchswahrscheinlich" von Russland durchgeführt worden. Beweise legte die Regierung bis heute nicht vor. Dennoch behaupteet May im Unterhaus, die Vergiftung stelle "einen rechtswidrigen Einsatz von Gewalt gegen das Vereinigte Königreich durch den russischen Staat dar".

Die wachsenden Spannungen mit Großbritannien machten sich auch an den Börsen bemerkbar, die Verluste hielten sich jedoch in Grenzen. Die Leitindizes der Moskauer Börse büßten jeweils etwa 1,5 Prozent ein. Die russische Währung blieb stabil. Ein Dollar kostete 56,97 Rubel und ein Euro 70,43 Rubel.

Skripal und seine Tochter waren am 4. März in der südenglischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden worden und kämpfen seitdem um ihr Leben. Russland ließ ein britisches Ultimatum für eine Erklärung um Mitternacht ablaufen und verlangte zunächst eine Probe des Gifts. Dieser Forderung kam die britische Regierung nicht nach.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Kunden sparen beim Einkauf wenig mit Treue-Apps
12.06.2025

Treue-Apps versprechen Vorteile beim Einkauf – doch der tatsächliche Spareffekt ist ernüchternd. Eine Auswertung von über einer...

DWN
Panorama
Panorama UNHCR: 122 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht
12.06.2025

Mehr als 120 Millionen Menschen sind auf der Flucht – ein Rekord, der sich Jahr für Jahr verschärft hat. Doch nun deutet sich erstmals...

DWN
Politik
Politik Pistorius zu Gesprächen über weitere Militärhilfe in Kiew
12.06.2025

Russland hat seine Luftangriffe auf Städte und militärische Ziele in der Ukraine massiv intensiviert. Die verheerenden Folgen sind...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Braukonzerne auf dem Weltmarkt nicht bedeutend
12.06.2025

Drei Großkonzerne produzieren fast die Hälfte des weltweit verkauften Biers – deutsche Brauer spielen international kaum noch eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI frisst Jobs: Beginnt jetzt der Niedergang der IT-Branche?
12.06.2025

Rekordgewinne, aber Stellenabbau: In der IT-Branche ersetzt KI längst ganze Entwicklerteams. Ist das Ende des klassischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas verlorene Generation: Millionen Absolventen – kein Ausweg in Sicht
11.06.2025

Chinas Elite drängt auf den Arbeitsmarkt – und trifft auf geschlossene Türen. Millionen junge Akademiker rutschen ab. Droht dem Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktie mit Jahreshoch: Kaufempfehlungen treiben Aktienkurs – was Anleger jetzt wissen müssen
11.06.2025

Die Bayer-Aktie erlebt ein überraschendes Comeback nach Jahren der Talfahrt. Kaufempfehlungen häufen sich und die Bayer-Aktie klettert am...

DWN
Politik
Politik Proteste und Euro-Angst: Bulgarien am Scheideweg
11.06.2025

Bulgarien steht kurz davor, das 21. Mitglied der Eurozone zu werden. Die Einführung der Gemeinschaftswährung könnte bereits Anfang 2026...