Volkswagen wird für den Betrieb seiner Werke keine Energie mehr aus Kohle gewinnen. Stattdessen wird der Autobauer die beiden unternehmenseigenen Kraftwerke im Hauptwerk Wolfsburg in Zukunft mit Gas betreiben. Dafür werden Gas- und Dampfturbinenanlagen die bisherigen Kohlekessel ersetzen. Außerdem wird das Gasleitungsnetz des Werks erweitert.
Die technische Umsetzung der Umstellung wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen – die Stilllegung der beiden alten und die anschließende Inbetriebnahme der zwei neuen Anlagen soll im Laufe der Jahre 2021 und 2022 erfolgen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 400 Millionen Euro.
Die beiden derzeitigen Kohlekraftwerke versorgen die VW-Werke in Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Emden und Baunatal mit Energie. Sie produzieren 2,6 Millionen Tonnen C02 im Jahr. Der Ausstoß der beiden neuen Gaswerke soll 1,1 Millionen Tonnen betragen, was einem Rückgang von knapp 60 Prozent entspricht. Das kommt nach Angaben eines VW-Sprechers der Schadstoff-Emission von mehr als 850.000 Pkw gleich.
Durch die Umstellung wird auch die Steinkohle-Anlieferung wegfallen, die einem Tagesdurchschnitt von 6,5 Güterzug-Waggons entspricht. Das Gleiche gilt für den Abtransport der angefallenen Asche, die täglich 21 Lastwagenladungen beträgt.
Eines der beiden Kraftwerke, und zwar das am Mittellandkanal gelegene, gilt mit seinen Klinker-Schornsteinen als Wahrzeichen der Stadt Wolfsburg. Die vier Schlote werden nicht abgerissen, wie ein VW-Sprecher sagt: „Schließlich stehen sie unter Denkmalschutz.“