Die schwedische Luftfahrtbehörde hat laut der Zeitung Aftonbladet von Russland ein Telegramm erhalten, in dem Moskau die Durchführung von Raketentests im internationalen Luftraum nahe der schwedischen Stadt Karlskrona durchführen will. Die Behörde gab an, dass es vom 4. Bis zum 6. April zu Umleitungen des internationalen Flugverkehrs kommen werde, weil der Luftraum in einer bestimmten Sektion geschlossen werden müsse. Auch die Zeitung Expressen berichtet über die Manöver. In Finnland wurde über die Manöver ebenfalls berichtet. Der finnische Militärexperte Ari Pesonen schreibt auf seinem Blog, die russischen Raketentests sollten „Finnland, Schweden und den baltischen Staaten schaden“.
Die schwedischen Medien berichten übereinstimmend, dass Russland noch nie so nahe an der schwedischen Grenze Raketetentests durchgeführt habe.
Auch das lettische Verteidigungsministerium meldete die bevorstehenden Tests. Laut der lettischen Nachrichtenagentur LETA hätte die russische Luftfahrtbehörde das lettische Verteidigungsministerium informiert. Der lettische Verteidigungsminister Kaspars Galkins sagte laut Baltic Times, dass die lettische Armee nicht in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden sei. Allerdings bestellte die Regierung in Riga den russischen Militärattaché ein und forderte eine Erklärung über die bevorstehenden Manöver. Die Regierung sagte, dass die Manöver zwar nach internationalem Recht erlaubt seien, sie diese dennoch als Beeinträchtigung ihrer wirtschaftlichen Abläufe betrachte. Auch Lettland rechnet mit Verspätungen im Flugverkehr wegen angeblich notwendiger Umleitungen.
Die Echtheit des Telegramms ist unabhängig nicht zu überprüfen. Keine einzige russische staatliche Medieneinrichtung hat über die Raketentests berichtet, was eher unüblich ist: In der Regel geben die Russen solche Manöver öffentlich bekannt. Die TASS meldete allerdings unter Berufung auf die russische Marine, dass sich im fraglichen Zeitraum der russische Kreuzer Marschall Ustinow in der Barents-See aufhalten werde, um ein Manöver durchzuführen.
Schweden hatte vor einigen Jahren für Aufregung gesorgt, wie angeblich ein russisches U-Boot vor der schwedischen Küste aufgetaucht war. Die Geschichte entpuppte sich später als eine Ente.
Schweden ist nicht Nato-Mitglied, treibt jedoch seit einiger Zeit die Annäherung an das Bündnis voran.