Großbanken aus den USA und Kanada haben ihre Investitionen in fossile Energieprojekte im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut. Wie die Financial Times in Bezug auf einen Bericht verschiedener Umwelt-Organisationen berichtet, seien die gesamten Investitionen 2017 für Projekte im Bereich Ölsand, der Arktis, Tiefseebohrungen, Erdgas und Kohle um 11 Prozent auf etwa 115 Milliarden Dollar gestiegen.
Royal Bank of Canada, die Toronto Dominion Bank sowie JP Morgan Chase haben sich dem Bericht zufolge mit besonders hohen Investitionen hervorgetan. Der Bericht untersuchte die Aktivitäten von 36 Großbanken aus allen Teilen der Welt.
Projekte, die Rohöl aus Ölsanden herausfiltern, konnten im vergangenen Jahr den höchsten Zuwachs bei den Investitionen verzeichnen und verdoppelten sich beinahe auf etwa 47 Milliarden Dollar.
Bemerkenswert ist, dass amerikanische und kanadische Banken wieder verstärkt in Projekte im Bereich Erdöl, Erdgas und Kohle investierten, während sich ihre Konkurrenten aus Europa, China, Australien und Japan aus diesen Feldern seit einiger Zeit zurückziehen. So haben Großbanken wie die französische BNP Paribas, die niederländische ING Groep, die britische HSBC und die spanische BBVA Projekte aufgelegt, die sie selbst zu mehr Investitionen in regenerativen Energiequellen verpflichten sollen.
„Zu einer Zeit, in der sich einige europäische Banken wie BNP Paribas und ING Geschäftsordnungen auferlegt haben, die sie zu weniger Investitionen bei fossilen Energieträgern verpflichten, stürmen Banken aus Nordamerika wie JP Morgan und TD Bank mit falschen Konzepten zurück“, wird eine Sprecherin der Umwelt-Organisation Rainforest Action Network von der FT zitiert.
Die US-Regierung hatte mehrfach angekündigt, die heimische Förderung von Kohle und anderen fossilen Energieträgern neu zu beleben und trat vergangenes Jahr zudem aus dem sogenannten Pariser Klimaabkommen aus.