Viktor Orban hat die Parlamentswahl in Ungarn deutlich gewonnen. Auf seine Fidesz-Partei entfielen nach Auszählung von 74,6 Prozent der Stimmen 49,2 Prozent, teilte das Wahlbüro am späten Sonntagabend in Budapest mit. Fidesz könnte damit auf 134 Mandate im 199-sitzigen Parlament kommen und würde über eine verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit verfügen. Politicio spricht von einem "Erdrutsch-Sieg" für Orban.
Orban kann nun seine vierte Amtszeit und die dritte in Folge antreten. Vor vier Jahren hatte Fidesz mit 43 Prozent der Stimmen 133 Mandate errungen. Die rechtsextreme Partei Jobbik kam demnach auf rund 20 Prozent und ist damit stärkste Oppositionspartei vor der linken Liste MSZP-P mit 11,85 Prozent und den Grünen (LMP) mit rund 6,5 Prozent.
Die endgültige Sitzverteilung im neuen Parlament hängt allerdings noch vom Ausgang der Wahlen in den Direktwahlkreisen ab. Die Stimmen von rund 270.000 Wählern, die nicht an ihrem ständigen Wohnort gewählt haben, werden erst in der nächsten Woche ausgezählt.
Die Bekanntgabe der ersten Teilergebnisse verzögerte sich um mehrere Stunden, weil zwei Budapester Wahllokale mit der großen Zahl der ihnen zugeteilten "Auswärts-Wähler" nicht fertig wurden. Die Wahlbeteiligung war mit 70 Prozent außergewöhnlich hoch.
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