Die Zahl der Geldautomaten in Deutschland nimmt kontinuierlich ab. Das berichtet das Nachrichtenportal Chip Digital. Ende 2017 gab es noch knapp 58.400 Geldautomaten. Zwei Jahre zuvor waren es noch 61.100 gewesen. Das entspricht einem Rückgang von 850 Automaten im Jahr. Branchenbeobachter erwarten, dass der Abbau mindestens in gleichen Tempo weitergeht.
Bis 2015 hatte die Zahl der Automaten noch regelmäßig zugenommen. Zwischen Mitte der 90er Jahre und 2015 hatte sich ihre Zahl von knapp unter 30.000 auf etwas über 60.000 mehr als verdoppelt.
Als Grund für den seit zwei Jahren erfolgenden Abbau geben die Geldinstitute Kostengründe an. Der Betrieb eines Automaten schlägt pro Jahr mit 20.000 bis 25.000 Euro zu Buche. Da die Zahl der Nutzungen rückläufig ist, rentiert sich der Betrieb der Automaten immer weniger. Die Transaktionen an den Automaten nehmen ab, weil sowohl der bargeldlose Zahlungsverkehr als auch der Online-Handel zunehmen.
Eine immer schwächere Rendite werfen die Geldautomaten auch deshalb ab, weil sie zunehmend ins Visier von Straftätern gelangen, vor allem von organisierten Banden aus dem Ausland. Im Jahr 2016 verzeichneten die Strafverfolgungsbehörden in Deutschland 286 Sprengungen. Durch die Explosionen werden nicht nur die Automaten selbst, sondern auch die Vorräume der Filialen, in denen sie aufgestellt sind, stark in Mitleidenschaft gezogen. Häufig bewegen sich die Sachschäden im sechsstelligen Bereich. Die entwendeten Geldsummen liegen in der Regel zwischen 50.000 und 200.000 Euro.
Den ersten Geldautomaten in Deutschland nahm 1977 die Stadtsparkasse München in Betrieb. Bis in die 80er Jahre hinein gab es bundesweit nur ein paar Hundert Automaten. Ab Mitte der 80er Jahre waren sie flächendeckend anzutreffen.
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