Finanzen

EU will Wertpapiere mit gebündelten Staats-Anleihen besichern

Die EU-Kommission will Wertpapiere erlauben, welche durch Bündel von Staatsanleihen aller Euroländer besichert werden.
24.05.2018 14:33
Lesezeit: 1 min

Die EU-Kommission will mit der Einführung gebündelter Staatsanleihen die Finanzrisiken in der Eurozone senken. Die Behörde schlug am Donnerstag vor, „ungerechtfertigte regulatorische Hindernisse“ für sogenannte mit Staatsanleihen besicherte Wertpapiere zu beseitigen, berichtet AFP.

Damit solle erreicht werden, dass Investmentfonds, Versicherungen und Banken ihre Investitionen bei Staatspapieren besser über die Währungsunion verteilen könnten. Die Behörde wies Kritik zurück, dass dies zu „Eurobonds durch die Hintertür“ und einer Vergemeinschaftung von Schulden führen werde.

Die auf Englisch abgekürzt SBBS genannten Wertpapiere mit gebündelten Staats-Anleihen sollten durch private Finanzinstitute aufgelegt werden, erklärte die Kommission. Grundlage solle ein Pool von „Staatsanleihen aus allen Mitgliedstaaten des Eurogebiets gemäß ihrem wirtschaftlichen Gewicht“ sein. Investoren könnten dann entscheiden, ob sie auf Grundlage dieser Mischung Wertpapiere „mit höherem oder niedrigeren Risiko kaufen“.

Die Papiere würden aber „von ihrer Gestaltung her nicht eine Vergemeinschaftung von Risiken und Verlusten unter den Mitgliedstaaten des Eurogebiets“ beinhalten, betonte die Kommission. „Nur private Investoren würden Risiken und mögliche Verluste teilen.“

Die Kommission erhofft sich durch das neue Wertpapier eine Absenkung des vielfach hohen Anteils der von Banken gehaltenen Staatsanleihen aus ihren Heimatländern. Dieser hatte in der Finanzkrise Institute betroffener Staaten schnell unter Druck gesetzt. Der Vize-Präsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, sprach von einem „pragmatischen Vorschlag“. Er reduziere Risiken im Bankensektor „ohne die Notwendigkeit der Vergemeinschaftung von Risiken“.

***

Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWNhier abonnieren!

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hat Trump mit seiner Einschätzung des deutschen Überschusses recht?
25.04.2025

Trumps Zollpolitik trifft auf deutsche Überschüsse – doch die wahren Ursachen für das Handelsungleichgewicht liegen tiefer.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Crash-Gefahr an den US-Börsen: Fondsmanager warnt vor historischem Einbruch von bis zu 50 Prozent
25.04.2025

Die Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten nimmt spürbar zu. Ein renommierter Fondsmanager schlägt nun Alarm: Der US-Aktienmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lyft attackiert Uber: Neuer Mobilitäts-Gigant übernimmt FreeNow und greift Europa an
25.04.2025

Der Mobilitätskampf in Europa geht in eine neue Runde – und diesmal kommt die Herausforderung von der anderen Seite des Atlantiks: Lyft,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der offene Konflikt zwischen Big Tech und der EU eskaliert
24.04.2025

Meta hat den diplomatischen Kurs verlassen und mit scharfen Vorwürfen auf die jüngsten Strafen der EU-Kommission reagiert. Der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lego rüstet auf: Wie der Spielzeugriese mit Industrie 4.0 zum globalen Produktionsvorbild werden will
24.04.2025

Mit KI, Robotik und strategischer Fertigung wird Lego zum heimlichen Vorbild europäischer Industrie – und setzt neue Standards in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Drittes Jahr in Folge kein Wachstum – Habeck senkt Prognose
24.04.2025

Ein drittes Jahr ohne Wachstum, eine düstere Prognose und ein scheidender Minister, der den Stillstand verwaltet: Robert Habeck...

DWN
Politik
Politik Europa sitzt auf russischem Milliardenvermögen – doch es gibt ein Problem
24.04.2025

Europa sitzt auf eingefrorenem russischen Vermögen im Wert von 260 Milliarden Euro – ein gewaltiger Betrag, der den Wiederaufbau der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Geschäftsklima: Deutsche Unternehmen trotzen globalen Risiken
24.04.2025

Während weltweit wirtschaftliche Sorgen zunehmen, überrascht der Ifo-Index mit einem leichten Plus. Doch der Aufschwung ist fragil: Zwar...