Politik

Goldman warnt vor Banken-Krise in Italien

Lesezeit: 1 min
25.05.2018 13:52
Goldman sieht durch die Pläne der neuen Regierung die Kapitaldecke von Italiens Banken bedroht.
Goldman warnt vor Banken-Krise in Italien

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Die Kapitaldecke von Italiens Banken droht durch die Pläne der designierten Regierung nach einer Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs deutlich dünner zu werden. Die harte Kernkapitalquote (CET-1) der Geldhäuser würde um bis zu 0,6 Prozentpunkte geschmälert, haben die Analysten laut Reuters errechnet. Die Großbanken Intesa Sanpaolo und Unicredit seien dabei noch in einer besseren Lage, kleinere Banken stärker betroffen.

Goldman Sachs erwartet infolge der Politik der Koalition ein höheres Staatsdefizit und einen größeren Schuldenberg. Das führe dazu, dass die Banken den Marktwert der Staatsanleihen in den Büchern niedriger ansetzen müssten. Zudem drohten sie Steuergutschriften zu verlieren, wenn die Regierung wie geplant die Körperschaftssteuer senke. Außerdem drohten den Instituten Abschreibungen auf faule Kredite, die sie verkaufen wollen, wenn sich die Marktbedingungen verschlechtern sollten.

Die EU-Finanzminister haben sich am Freitag auf weitere Schritte verständigt, um die Risiken im europäischen Bankensektor zu senken. Sie verabschiedeten in Brüssel das sogenannte Banken-Paket. Es aktualisiert und verschärft teilweise Regeln für den Finanzsektor, die von der EU in der Folge der Finanzkrise eingeführt worden waren. Damit sie in Kraft treten können, ist allerdings noch eine Einigung mit dem EU-Parlament nötig.

Auch fiel die Entscheidung noch nicht ohne Irritationen: Italien und Griechenland enthielten sich der Stimme.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz sprach auf Twitter dennoch von einer "guten Nachricht". Das Banken-Paket solle sicherstellen, dass "in künftigen Krisen die Banken, Aktionäre und Gläubiger haften müssen und nicht die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler".

Insbesondere Deutschland hatte gefordert, dass Banken einen "Sicherheitspuffer" in ihrem Kapital anlegen, um besser gegen Krisen gewappnet zu sein. Dieser soll nun grundsätzlich acht Prozent des Kapitals betragen. Die nationalen Aufsichtsbehörden können die verlangte Quote aber auch deutlich nach oben oder leicht nach unten senken. Eine Ausnahme gibt es für deutsche Förderbanken.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...

DWN
Politik
Politik Die Zukunft der EU als Wirtschaftsstandort: DIHK-Befragung zeigt Stimmungstief
17.04.2024

Wie beurteilen Unternehmen die Lage der Europäischen Union? Eine Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Studie: Immer mehr Menschen heben Geld im Supermarkt ab
17.04.2024

Geldabheben beim Einkaufen wird in den Supermärken immer beliebter. Für Händler könnten die zunehmenden Bargeldauszahlungen jedoch...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Eurozone fällt auf 2,4 Prozent
17.04.2024

Im Herbst 2022 erreichte die Inflation in der Eurozone ein Höchststand von mehr als zehn Prozent, jetzt gibt es den dritten Rückgang der...