Die griechische Regierung erwägt, die im Zuge der Schuldenkrise 2015 eingeführten Kapitalverkehrskontrollen weiter zu lockern. Die Obergrenze für monatliche Barabhebungen soll demnach um mindestens 74 Prozent angehoben werden, wie das griechische Blatt Kathimerini am Donnerstag berichtete.
Ein namentlich nicht genannter Insider aus dem Finanzministerium sagte Reuters allerdings, über die Sache sei noch nicht abschließend entschieden. Die Regierung in Athen hatte die Kontrollen über die Obergrenze für monatliche Barabhebungen eingeführt, um die Kapitalflucht aus dem Land einzudämmen.
Das Land erhielt von den internationalen Geldgebern 2015 ein drittes Kredit-Paket, das im Sommer ausläuft. Wie Kathimerini weiter berichtet, sind die Pläne für eine weitere Lockerung der Kapitalverkehrskontrollen mit EU und Internationalem Währungsfonds abgesprochen. Demnach soll es den Griechen ab Juni erlaubt sein, monatlich Geldbeträge von 4.000 bis 5.000 Euro ihres eigenen Geldes abzuheben. Bislang sind maximal 2.300 Euro erlaubt. Bereits im Februar hatte das Finanzministerium die Regeln gelockert und das Limit für Abhebungen um 28 Prozent nach oben gesetzt.
***
Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN – hier abonnieren!