Politik

IS erobert wichtige Stadt in Syrien teilweise zurück

Die Terror-Miliz IS hat in der strategisch wichtigen syrischen Stadt Abu Kamal eine der größten Offensiven des Jahres gestartet.
09.06.2018 00:31
Lesezeit: 2 min

Die Terror-Miliz IS soll am Freitag Teile von Abu Kamal, die die  letzte große Stadt im Osten des Landes, die am Euphrat und an der Grenze zum Irak liegt, zurückerobert haben, berichtet The Daily Sabah. Bei der Offensive sollen mindestens zehn ISIS-Selbstmordattentäter eingesetzt worden sein. Mindestens 25 syrische Soldaten und pro-syrische Milizionäre sollen dabei ums Leben gekommen sein. Bei der aktuellen IS-Offensive soll es sich um eine der größten des aktuellen Jahres handeln. Abu Kamal ist nicht nur aus syrischer, sondern auch aus iranischer Sicht sehr wichtig. Der vom Iran geplante Landkorridor über Abu-Kamal ist die letzte Möglichkeit, um einen Korridor ans Mittelmeer zu schaffen. Denn die beiden ersten Alternativen sind nicht mehr umsetzbar. Die erste Option würde vom Iran aus über die Türkei und die syrische Küste bis nach Beirut führen. Diese Alternative wird von der Regierung in Ankara nicht unterstützt. Die zweite Korridor-Alternative würde vom Iran aus über den Nordirak und Zentralsyrien nach Beirut führen. Diese Alternative wird von der kurdischen Regionalregierung im Nordirak blockiert.

Waffenlager entdeckt

Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur SANA haben Einheiten der syrischen Armee (SAA) in Homs Waffenlager entdeckt, die diversen Söldner-Gruppen gehören sollen. SANA wörtlich: “Im Gespräch mit dem SANA-Reporter sagte ein Beamter, dass die Behörden aufgrund von Informationen aus lokalen Quellen in der nördlichen Landschaft von Homs Waffen und Munition beschlagnahmen konnten, die an Terroristen in der Idlib-Provinz geschmuggelt werden sollten. Der Offizier fügte hinzu, dass automatische Gewehre, Maschinengewehre einschließlich PKC, PKT, RPG-Waffen, Schwad Raketen, RPG-27-Werfer, Cobra-Raketen, 120 mm und 180 mm Mörserkanonen, SPG-9 Trägerraketen gefunden wurden. Zu den beschlagnahmten Mengen zählten auch Füllstoffe, Panzergranaten, Granaten, lokal hergestellte Scharfschützengewehre und diverse Munition.”

In den Städten al-Fouaa und Kefraya sollen unbekannte Söldner mit Scharfschützen auf Menschen geschossen haben. SANA führt aus: “Zwei Zivilisten wurden bei einem terroristischen Scharfschützenangriff auf die belagerten Städte al-Fouaa und Kefraya in der nördlichen Landschaft Idlibs verletzt. Lokale Quellen berichteten SANA, dass Terroristen im Gebiet Ram Hamdan al-Fouaa und Kefraya mit Scharfschützenfeuer angegriffen und zwei Zivilisten verletzt hätten. Die Städte Kefraya und al-Fouaa leiden seit mehr als drei Jahren unter der Belagerung terroristischer Organisationen.”

Vorwürfe gegen Russland

Nach Informationen der Zivilschutzgruppe “White Helmets”, die ausschließlich in den Gebieten der Söldner-Truppe Al-Nusra-Front aktiv ist, soll die russische Luftwaffe am Freitag das Dorf Zardana im Nordwesten Syriens angegriffen haben. Dabei seien mindestens 35 Menschen getötet worden, so die New York Times.

Das russische Verteidigungsministerium reagierte auf den Vorwurf. Am Freitagnachmittag meldete das Verteidigungsministerium nach Angaben der Tass: “Alle Berichte der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte und der White Helmets, wonach angeblich ein russisches Flugzeug einen Luftangriff am 7. Juni im Bereich der Gemeinschaft von Zardan in der Provinz Idlib ausgeführt hat, haben nichts mit der Realität zu tun. Nach den verfügbaren Informationen gab es in den vergangenen vierundzwanzig Stunden unter Einsatz schwerer Artilleriegeschütze heftige Kämpfe in dem Distrikt der Provinz Idlib zwischen einer großen Formation der in Russland verbotenen Terrororganisation Al-Nusra-Front und der Gruppe Dschaisch al-Ahrar.”

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuerbescheid 2025: Jetzt prüfen und widersprechen - so geht's
15.02.2025

Die neuen Grundsteuerbescheide ab 2025 sorgen für Kritik. Viele Immobilienbesitzer haben noch keinen Grundsteuerbescheid erhalten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas neues Subventionsprogramm: Wie Peking Tech-Konzerne schützen und den Konsum ankurbeln will
15.02.2025

Chinas Wirtschaft schrumpft deutlich. Ein Subventionsprogramm soll die Tech-Konzerne des Landes schützen und den Konsum ankurbeln. Doch...

DWN
Politik
Politik Insekten im Essen: EU erlaubt UV-Behandlung für Insektenpulver in Lebensmitteln
15.02.2025

Seit dieser Woche darf in der Europäischen Union UV-behandeltes Insektenpulver in Lebensmitteln verwendet werden. Es geht dabei um Pulver...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Norma Group: Autozulieferer kämpft mit Branchenflaute und sinkendem Gewinn
15.02.2025

Schwache Automobil- und Bauwirtschaft belasten Norma Group – Umsatz und operativer Gewinn 2024 rückläufig

DWN
Panorama
Panorama Eltern-Engagement in Schulen: Wie Lehrer entlastet werden und Schulen überhaupt erst funktionieren können!
15.02.2025

Elternvertreter, Nachhilfe oder Bibliotheksarbeit – die Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement im Bildungsbereich sind zahlreich....

DWN
Politik
Politik Verpackungssteuer: Steuer auf Einwegverpackungen kommt in vielen Städten
15.02.2025

Die Verpackungssteuer für Einwegverpackungen in Tübingen ist rechtmäßig. Das hat das Bundesverfassungsgericht Ende Januar festgestellt...

DWN
Panorama
Panorama Selbsttests für die Gesundheit - nützlich oder riskant?
15.02.2025

Blut, Speichel oder Stuhl geben wertvolle Hinweise auf die Gesundheit eines Menschen. Selbsttests versprechen eine einfache Anwendung für...

DWN
Politik
Politik Wahlprogramme 2025 Vergleich: Wirtschaftspolitik - das planen Grüne, SPD und BSW
15.02.2025

Haben sie eine Vision und vor allem das fachliche Knowhow, die wirtschaftliche Dauerkrise im Land zu überwinden? Was die...