Das Problem der ausfallgefährdeten Kredite in den Bilanzen europäischer Banken wurde nicht gelöst. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) geht in einem Bericht davon aus, dass sich der Umfang der ausfallgefährdeten Papiere bei den 150 größten Banken des Kontinents Ende 2017 auf etwa 813 Milliarden Euro belief. Der DSGV schreibt, dass der Umfang ausfallgefährdeter Kredite damit höher liegt als vor Ausbruch der Finanzkrise vor zehn Jahren.
Das Problem konzentriert sich insbesondere auf die Bankensysteme einiger südeuropäischer Länder. Nach absoluten Zahlen ist der Umfang mit rund 186 Milliarden Euro in Italien am größten, gefolgt von Frankreich (etwa 135 Milliarden Euro), Spanien (106 Milliarden Euro), Griechenland (100 Milliarden Euro), Deutschland (50 Milliarden Euro) und Portugal (30 Milliarden Euro).
Vergleicht man den Anteil der faulen Kredite mit dem gesamten Kreditvolumen der jeweiligen Bankensysteme, dann ist Griechenland am stärksten betroffen. Fast 45 Prozent aller von griechischen Banken vergebenen Kredite werden nicht mehr bedient. Das gesamte griechische Bankensystem ist demnach faktisch insolvent. Etwa 39 Prozent aller von zypriotischen Banken vergebenen Kredite sind faul. In Portugal sind es etwa 15 Prozent und in Italien rund 11 Prozent, was angesichts der Größe des italienischen Marktes ebenfalls besorgniserregend ist.
Bemerkenswert ist, dass sich keine grundlegende Lösung des Problems abzeichnet. Dem DSGV zufolge wurde die in den vergangenen Jahren zu beobachtende leichte Reduzierung des Anteils ausfallgefährdeter Kredite durch einmalige Sonderereignisse ermöglicht – etwa durch veränderte juristische Rahmenbedingungen bei Insolvenzregimen oder Portfolioverkäufen. „Jüngste Reduzierungen des Bestandes an Problemkrediten in Italien sind durch Kreditverkäufe, Rekapitalisierungen und die Geschäftsaufgabe zweier Banken erreicht worden“, schreibt der Verband.