Politik

Deutsche Wirtschaft bekommt US-Sanktionen zu spüren

Die deutsche Wirtschaft leidet zunehmend unter der Zoll- und Sanktionspolitik der USA.
09.08.2018 20:01
Lesezeit: 1 min

"Natürlich beeinflusst die US-Politik den deutschen Außenhandel", sagte am Donnerstag Außenhandelspräsident Holger Bingmann der Nachrichtenagentur Reuters. "Einzelne Unternehmen knirschen mit den Zähnen und sind empfindlich betroffen". Der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sagte: "Für die deutsche Wirtschaft wird das internationale Umfeld immer komplexer."

Viele Handelspartner Deutschlands seien von den US-Maßnahmen und ihren Folgen betroffen, das wiederum beeinträchtige die Geschäfte deutscher Firmen, sagte Treier. Die aktuelle Dynamik im Exportgeschäft bleibe bereits hinter der des letzten Jahres zurück. Die Prognose des DIHK von einem deutschen Exportwachstum in diesem Jahr von fünf Prozent "erscheint zunehmend ambitioniert".

Bingmann und Treier reagierten damit auf neue Sanktionen der USA gegen Russland, aber auch auf Strafmaßnahmen gegen den Iran sowie gegenseitige Zölle und Zolldrohungen der USA und Chinas. Insgesamt laufe der deutsche Handel mit Kunden in anderen Ländern noch gut, erläuterte Bingmann, der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) ist. Das liege aber vor allem wegen guter Geschäfte in der EU. Er kritisierte die exterritoriale Wirkung von US-Sanktionen. "Es kann einfach nicht sein, dass US-Gesetze auch außerhalb des US-Gebiets durchgesetzt werden."

Bingmann forderte die Bundesregierung nach den jüngsten US-Sanktionen gegen den Iran auf, konkrete Angaben zur Unterstützung deutscher Firmen zu machen. "Das fehlt uns und den Unternehmen in der bisherigen Debatte." Solange das nicht geschehe, würden deutsche Firmen ihre Geschäfte mit dem Iran nach und nach einstellen. Das von der EU aktualisierte Abwehrgesetz sei ein rein politisches Signal ohne große Wirkung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...