Politik

Banken dürfen Bitcoin-Transfers von Kunden blockieren

Banken können Konten für Bitcoin-Käufe sperren.
20.08.2018 01:03
Lesezeit: 1 min

Im November 2016 versuchte ein niederländischer Cryptotrader laut Bitcoin Magazine seine ersten 10 Bitcoins zu kaufen, zuerst über die Konten seiner ING Bank und später von ABN Amro. Beide Banken haben die Transaktionen abgelehnt. Anschließend reichte er eine Beschwerde bei Kifid (Institut für Finanzdienstleistungsbeschwerden) ein, eine Instanz, die zwischen Verbrauchern und kleinen Unternehmen vermittelt, wenn es Beschwerden über Finanzprodukte oder -dienstleistungen gibt.

Laut der Beschwerde behaupteten die Banken, die Transaktionen des Mannes seien aufgrund von Betrugspräventionsmaßnahmen abgelehnt worden. Der Beschweerdeführer argumentierte jedoch, dass die Betrugsprävention nicht der Grund dafür sei, dass ING und ABN die Transaktionen abgelehnt hätten. Stattdessen beschuldigte der Beschwerdeführer beide Banken, seine Konten aus kommerziellen Gründen blockiert zu haben, die als Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung verheimlicht worden seien.

ING und ABN Amro bestritten den Vorwurf. Der Händler reichte Klage für € 43.220 (~ $ 50.000) ein. Er kam zu dieser Zahl, indem er die Gewinne ausschöpfte, die er realisiert hätte, wenn er Bitcoin für € 330 gekauft hätte und bei € 2.500 verkauft hätte.

Das Kifid-Urteil besagt, dass es diesen Mangel an Handelsfähigkeit in keiner Weise für relevant hält. Selbst wenn die Banken sich weigern, eine Dienstleistung zu erbringen, ist es nicht ihre Aufgabe, die Kunden zu entschädigen. Außerdem heißt es in dem Urteil, dass der Beschwerdeführer nicht nachgewiesen habe, dass der Erwerb von Bitcoin aufgrund der Handlungen der Banken unmöglich sei: Er hätte versuchen können, mit einer anderen Bank zusammenzuarbeiten.

Sowohl ING als auch ABN behaupteten, dass, sobald der Block auf seinem Konto aufgehoben wurde, er die Bitcoins hätte kaufen können. Sie behaupten beide, dass die Entsperrung des Accounts aus Sicherheitsgründen verzögert worden sei und dass der Kunde seine Kontoeinstellungen so eingestellt habe, dass er den Telefonkontakt ablehne. Letztendlich stellte das Urteil fest, dass der potentielle Bitcoin-Händler niemanden zu tadeln hatte, sondern sich selbst, weil er die 10-Bitcoin nicht gesichert und potenzielle Gewinne realisiert hatte.

Weitere Nachrichten im Tech-Report der DWN.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drei Anzeichen für ein brüchiges Arbeitsleben
07.07.2025

Neue Führung, neue Arbeitszeiten, neue Karriereträume: Wer im internationalen Wettbewerb mithalten will, muss verstehen, wie sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börse-Ausblick: Europa trotzt Trump – doch wie lange noch?
07.07.2025

Ein halbes Jahr voller Turbulenzen: Trump, Zölle, Währungskrise – die Börsen zeigen extreme Bewegungen. Welche Märkte profitieren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...