Finanzen

EZB sieht Wachstum in der Euro-Zone schwinden

Die EZB erkennt Anzeichen für eine Abkühlung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone.
13.09.2018 10:00
Lesezeit: 1 min

Die Europäische Zentralbank erkennt Anzeichen für eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in der Eurozone im laufenden Jahr. Ihre Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung hat sie auf ihrem Treffen in Frankfurt folglich heruntergestuft.

Für dieses Jahr rechnet sie mit einem Wachstum von 2,0 Prozent - zuvor waren es 2,1 Prozent gewesen. Im kommenden Jahr wird die Wirtschaft in den 19 Staaten mit der gemeinsamen Währung demnach um 1,8 Prozent wachsen, 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang erwartet.

Ein Hauptgrund für die Abschwächung des Wachstums sei ein Rückgang der Nachfrage in Märkten außerhalb der Eurozone – etwa in der Türkei oder in Großbritannien. Zuletzt hatte etwa die deutsche Industrie deutliche Produktions- und Auftragsrückgänge verzeichnet.

„Wir denken schon seit Monaten, dass es etwas komisch ist, dass die EZB offiziell immer noch davon sprach, dass die Risiken derzeit ausbalanciert seien – zu einer Zeit, als jede andere Institution schon mit einer Abschwächung rechnete“, wird ein Analyst der Großbank AMN Amro von Bloomberg  zitiert. „Angesichts der Tatsache, dass es die EZB bislang vermied, von einer Abschwächung zu sprechen wäre es überraschend, wenn sie es jetzt täte – obwohl es gerechtfertigt wäre.“

Die Zentralbank steuert zudem auf das Ende ihrer vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe zu. Sie beschloss am Donnerstag in Frankfurt, die Transaktionen ab Oktober auf 15 Milliarden Euro je Monat zu halbieren. Zum Jahresende sollen sie dann ganz eingestellt werden, sofern die Konjunktur weiter mitspielt. Allerdings sollen auch nach dem Ende der eigentlichen Käufe Einnahmen aus fällig werdenden Titeln re-investiert werden.

Der Hauptzweck der Anleihekäufe besteht darin, die Finanzierungskosten für die Eurostaaten zu drücken. Eine mögliche deutliche Abschwächung der Wirtschaftsleistung könnte jedoch den Stimmen Rückhalt geben, welche sich für eine Fortsetzung des Kaufprogramms aussprechen.

Zuletzt hatte es vermehrt Anzeichen für eine Abschwächung des Wachstums der Weltwirtschaft gegeben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik China spielt Schach, Trump wirft mit Steinen – Nobelpreisträger Stiglitz kritisiert US-Präsident Trump
22.05.2025

Joseph Stiglitz, Ex-Berater von Präsident Bill Clinton und früherer Chefökonom der Weltbank, warnt vor Trumps Wirtschaftspolitik: Die...

DWN
Politik
Politik Ukraine, Russland und Europa: Der Kampf um Donald Trumps Aufmerksamkeit
21.05.2025

Russland und die Ukraine befinden sich nicht nur auf dem Schlachtfeld im Krieg, sondern auch auf dem diplomatischen Schachbrett. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CATL erobert Europa - Wie der Batterie-Gigant die Autobranche erobert
21.05.2025

Volkswagen, BMW, Mercedes und Stellantis – sie alle sind abhängig von CATL-Batterien. Während der chinesische Weltmarktführer in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deindustrialisierung läuft: Firmensterben auf Höchststand seit 2011
21.05.2025

Habecks Energiewende ist gescheitert – mit katastrophalen Folgen für die Wirtschaft: Die Zahl der Unternehmensschließungen lag im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Corona-Lockdown: Gericht weist Schadenersatzklage wegen Ladenschließungen ab
21.05.2025

Non-Food-Händler forderten Millionenentschädigung wegen coronabedingter Ladenschließungen. Der Vorwurf: Eindeutige Verletzung mehrerer...

DWN
Politik
Politik AfD Ausschussvorsitz: Schwarz-Rot verhindert AfD-Politiker - AfD-Kandidatin scheitert im Haushaltsausschuss
21.05.2025

In sechs Ausschüssen des Bundestags hat die Partei „Alternative für Deutschland“ ein Vorschlagsrecht. Wie die SPD haben CDU und CSU...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Überlebensfaktor Cashflow-Management: Wie kleine Unternehmen Liquidität in den Griff bekommen
21.05.2025

Während die EU neue Regulierungen gegen Russland diskutiert und die Zentralbanken die Zinsen weiter hochhalten, kämpfen viele kleine und...

DWN
Politik
Politik Amerika: Hat Joe Biden jemals wirklich die USA regiert?
21.05.2025

Wurde die US-Regierung per Autopen (Unterschriftenautomat) gesteuert? Ein Bericht enthüllt, dass fast alle Biden-Dokumente maschinell...