Politik

Ex-Fed-Präsidentin Yellen warnt vor neuer Schuldenkrise

Die ehemalige Präsidentin der US-Zentralbank, Janet Yellen, warnt vor dem Ausbruch einer Schuldenkrise bei den US-Unternehmen.
29.09.2018 19:55
Lesezeit: 1 min

Die ehemalige Präsidentin der US-Zentralbank Federal Reserve System, Janet Yellen, warnt vor dem Ausbruch einer Schuldenkrise bei den US-Unternehmen. Die Aufsichtsbehörden „ollten die Alarmglocken läuten. Sie sollten der Öffentlichkeit und dem Kongress sagen, dass es Probleme gibt, welche sie beunruhigen und dass sie keine Möglichkeit haben, diese zu beheben“, wird Yellen von Bloomberg zitiert.

Yellen hatte als Präsidentin der Federal Reserve über Jahre mithilfe der expansiven Geldpolitik dazu beigetragen, dass die Schuldenstände beim Staat, den Haushalten und den Unternehmen in den USA stark steigen konnten.

Insbesondere viele US-Unternehmen hatten sich in den zurückliegenden Jahren hoch verschuldet. Schätzungen gehen davon aus, dass hochverschuldete und defizitär arbeitende Unternehmen Verbindlichkeiten von insgesamt rund 2 Billionen Dollar aufweisen.

Da diese sogenannten „leveraged loans“ und die noch riskanteren „covenant lite loans“ meist außerhalb des Bankensystems von Finanzgesellschaften wie beispielsweise Nomura, Macquarie, KKR und Jeffries abgewickelt werden, unterliegen sie einer schwächeren Kontrolle.

Die stark steigenden Schuldenlasten bei den US-Unternehmen werden insbesondere deshalb zu einem ernsten Problem, weil die Leitzinserhöhungen der Federal Reserve zu einer Erhöhung der Zinskosten im gesamten US-Finanzsystem führt. Die Zinsen für Kredite mit variablen Zinssätzen werden durch jede Leitzinserhöhung der Fed schwerer zu bezahlen. Zudem ist auch der Wert des Banken-Referenzzinssatzes Libor in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, was zu höheren Zinskosten bei Derivaten, Hypotheken und Krediten führt.

„Das Wachstum zu unterstützen ist wichtig, aber künftige Risiken zu beachten ist ebenso wichtig“, wird Tobias Adrian – ein früherer Präsident der New Yorker Fed und jetziger Berater des Internationalen Währungsfonds – von Bloomberg zitiert. Die Aufsichtsbehörden hätten „nur begrenzte Mittel, um im Nichtbanken-Bereich durchzugreifen.“

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Wie der Dollar seinen Thron verliert – Das Ende einer Ära hat begonnen
22.04.2025

Die Weltordnung bröckelt – auch auf den Währungsmärkten. Der Dollar, lange Zeit unangefochtener „König“ unter den...

DWN
Panorama
Panorama Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause wirksam
22.04.2025

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland steigt wieder, bleibt aber unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die meisten Täter geben nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold erreicht erstmals 3.500 Dollar
22.04.2025

Ein turbulenter Präsident, ein unter Druck stehender Notenbankchef – und Anleger, die das Vertrauen verlieren. Während Donald Trump...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Attacke auf Fed: Wenn Trump Powell unter Druck setzt, drohen wirtschaftliche Turbulenzen
22.04.2025

Am Gründonnerstag senkte die Europäische Zentralbank (EZB) erneut die Leitzinsen – ein Schritt, der unter normalen Umständen das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA: Höchste Zahl an Firmeninsolvenzen seit der Finanzkrise
22.04.2025

Zinsdruck, Konsumflaute, Strukturprobleme: Immer mehr US-Unternehmen gehen pleite – ein wirtschaftlicher Selbstreinigungsprozess mit...

DWN
Politik
Politik Friedensgespräche in Sicht? Putin macht Ukraine Angebot
22.04.2025

Nach dem Oster-Waffenstillstand fordert der Kreml direkte Gespräche mit Kiew – ein diplomatisches Tauziehen beginnt.

DWN
Panorama
Panorama Papst Franziskus aufgebahrt: Vatikan nimmt Abschied
22.04.2025

Der Tod von Papst Franziskus markiert das Ende einer Ära im Vatikan. Während in der Kapelle seiner Residenz bereits der Abschied beginnt,...

DWN
Panorama
Panorama Mehr Druck auf Hegseth nach neuen Chat-Enthüllungen
22.04.2025

Die neue Chat-Affäre um US-Verteidigungsminister Pete Hegseth spitzt sich weiter zu, die Kritik wächst. Das Weiße Haus betont jedoch,...