Politik

Deutscher Mittelstand weiter auf Wachstums-Kurs

Lesezeit: 1 min
23.10.2018 16:34
Der deutsche Mittelstand legt bei Umsatz und Beschäftigung weiter zu.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die dpa-AFX berichtet:

Mehr Umsatz, mehr Investitionen, mehr Jobs - das Wachstum im deutschen Mittelstand hält an. Als Arbeitgeber haben die 3,76 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen nochmals an Bedeutung gewonnen, wie die KfW in ihrer aktuellen Mittelstandsumfrage feststellt. Sie seien das "Herzstück" des Beschäftigungsaufbaus, den Europas größte Volkswirtschaft seit vielen Jahren verzeichne, schreiben die Volkswirte der Förderbank.

Und die Aussichten seien weiterhin gut: "Die sehr gute Lage im Mittelstand wird auch im Jahr 2018 anhalten", heißt es in der Studie. Viele Firmen rechnen mit weiter steigenden Erlösen und wollen ihr Personal noch aufstocken. "Im Saldo ist (...) weiter mit Beschäftigungsaufbau zu rechnen", so das Fazit der KfW-Ökonomen. "Die Schallmauer von 32 Millionen Erwerbstätigen wird vermutlich zwar (noch) nicht durchbrochen, scheint aber mittelfristig greifbar."

Zum Jahresende 2017 war die Rekordzahl von 31,3 Millionen Menschen in den kleinen und mittleren Unternehmen hierzulande erwerbstätig. Das waren 418 000 oder 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Erlöse der Unternehmen kletterten im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 4,7 Prozent so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr.

"Mittelfristig ist auch weiter mit hohem, und eventuell anziehendem, Unternehmenswachstum im Mittelstand zu rechnen, denn der anhaltende Optimismus der vergangenen Jahre bleibt", schreibt die KfW. Bis zum Jahr 2020 rechnen demnach wesentlich mehr der für die aktuelle Erhebung befragten 9666 Mittelständler mit steigenden Umsätzen (34 Prozent) als mit sinkenden Umsätzen (16 Prozent). Zuletzt legte nach zwei schwächeren Jahren auch das Auslandsgeschäft wieder spürbar zu.

Etwas Wasser gießen die KfW-Volkswirte allerdings in den Wein: Trotz Wachstums auf breiter Front komme die Profitabilität im Mittelstand nicht vom Fleck. Zum ersten Mal seit acht Jahren sei 2017 die durchschnittliche Umsatzrendite - also der prozentuale Anteil des Gewinns am Umsatz - gesunken. Das liege zum Teil auch daran, dass neue Jobs vor allem im Dienstleistungsbereich entstanden seien, in dem die Produktivität im Vergleich zum Verarbeitenden Gewerbe ohnehin tendenziell niedriger sei, erklärte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.

Der moderate Rückgang um 0,1 Punkte auf 7,2 Prozent gebe zwar "(noch) keinen Anlass zur Sorge", heißt es in der Studie. Denn viele Mittelständler sitzen auf gut gefüllten Kassen: Die Eigenkapitalpolster erreichten die nächste Rekordmarke. Im Jahr 2017 betrug die durchschnittliche Eigenkapitalquote 31,2 Prozent nach 30 Prozent ein Jahr zuvor. Dennoch mahnte Zeuner: "Beschäftigungsaufbau und Wachstumsphase müssen Innovationen und Investitionen folgen."


Mehr zum Thema:  

 

DWN
Finanzen
Finanzen Zinswende in USA und Europa: Wie Anleger sich jetzt ideal aufstellen
06.10.2024

Die Notenbanken treiben die Angst vor der Rezession um und veranlassten sie zu Zinssenkungen. Was bedeutet die Zinswende für Anleger und...

DWN
Immobilien
Immobilien Kaminofenverbot ab 2025: Neue Grenzwerte und bis zu 50.000 Euro Strafe
06.10.2024

Ab 2025 tritt ein bundesweites Immissionsschutzgesetz in Kraft, nachdem viele Kaminöfen in deutschen Haushalten entweder modernisiert oder...

DWN
Panorama
Panorama 66 Jahre und noch längst kein Ende: Was bedeutet es, heute alt zu sein?
06.10.2024

Die Generation der aktiven Senioren fährt E-Bike und trainiert im Fitnessstudio: Immer mehr Menschen in Deutschland werden deutlich älter...

DWN
Immobilien
Immobilien Immowelt-Umfrage: So viel kostet die Energiesanierung Immobilienbesitzer
06.10.2024

Laut einer Umfrage geben Immobilienbesitzer 2024 im Durchschnitt 37.000 Euro für Energiesanierungen aus. Ein stolzer Betrag, wobei mehr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Umstellung auf die E-Rechnung ab 2025: Was das für Unternehmen bedeutet
05.10.2024

Ab Januar 2025 wird sie Pflicht – die E-Rechnung. Deutsche Unternehmen sind ab dann verpflichtet, im Geschäftsverkehr mit anderen...

DWN
Politik
Politik Nato-Führungswechsel: Startet Rutte eine neue Ära?
05.10.2024

Die Suche nach einem neuen Nato-Generalsekretär dauerte länger als ursprünglich gedacht. Nun kommt es jedoch zum erwarteten Wechsel....

DWN
Politik
Politik 75 Jahre China: Wohin steuert die Volksrepublik?
05.10.2024

Staatschef Xi Jinping verfolgt das Ziel, China bis 2049 als dominierende Weltmacht zu etablieren. Doch Konflikte, Kriege und...

DWN
Politik
Politik Wie der Panzer im Drohnenkrieg unterliegt - und was das für Deutschlands Rüstungsindustrie bedeutet
05.10.2024

Der Panzer verliert auf dem modernen Kriegsschauplatz an Bedeutung. Muss der alte Tank neu erfunden werden oder ist er ein Auslaufmodell?